12. April

Letztes Foto vom Hotelfenster
Ein letztes Foto von meinem winzigen Hotelfensterchen aus - die Berge waren heute früh so schön. Ade, Isfahan.

Wir fahren nach Natanz, wo wir natürlich nicht die herumstehenden Flakgeschütze fotografieren. Dafür besuchen wir die Freitagsmoschee (14. Jh.) und das Mausoleum des Scheichs Abd al-Samaad mit dem achteckigen Zeltdach. Vor der Moschee steht ein riesiger Baum, so dass ein Foto kaum möglich ist.

Moschee in Natanz Schriftzug an der Moschee

Borudscherdi-Haus
Entlang der Salzwüste gelangen wir nach Kashan, wo wir im Fin-Garten Mittagspause machen. Ich hab mal wieder die Kamera im Bus vergessen, was aber nicht schlimm ist. Die beiden Kaufmannshäuser, die wir anschließend besuchen, sind schon interessanter. Die Herrschaften haben nicht schlecht gelebt.

Borudscherdi-Haus Borudscherdi-Haus Borudscherdi-Haus

Fatima al-Masumeh' Moschee in Qom

Wir erreichen das Olympic Hotel in Qom. Peter, der bereits zum 4. Mal im Iran ist erzählt uns, dass er noch nie in diese heilige Stadt hinein konnte. Man durfte bislang nur von einem Hügel außerhalb einen Blick auf dieses Heiligtum werfen. Von meinem Hotelfenster aus blicke ich auf eine karierte Fassade. Was solls.

Bevor wir uns auf den Weg ins Zentrum der Heiligen Stadt machen, werden wir von Kasim genau inspiziert, ob wir züchtig und dunkel genug gekleidet sind. Ich frage mich bald warum, da wir am Heiligtum angekommen noch mit einem zusätzlichen Ganzkörperkondom beglückt werden. Dann werden wir weitergereicht. Kasim schlägt manchmal einen Teppich zurück, damit wir weiterkommen. Und dann ist es so weit: dieser geistliche Führer, ein Professor für Islamwissenschaften der Universität, der uns eine Audienz gewährt, heißt uns willkommen. Es sind Getränke vorbereitet, aber keiner getraut sich so richtig. Mich fasziniert dieser Mann, er wirkt ungemein sympathisch. Obwohl Peter uns darum gebeten hatte, keine Fragen zu stellen sondern es bei einem Dialog zwischen Ihm und dem Geistlichen zu belassen (natürlich über den Dolmetscher), hat er selbst sich nach unseren Fragen erkundigt. Das war natürlich ein gefundenes Fressen für unseren evangelischen Pfarrer, der hinterher mit einem Autogramm ganz beglückt den Heimweg antrat. Bei mir ist vor allem eines haften geblieben, was ich bisher nicht wusste - und viele andere auch nicht: Der erwartete Prophet Mahdi wird zusammen mit Jesus dereinst wiederkehren, um ein Reich der Gerechtigkeit und himmlischer Verhältnisse auf Erden zu errichten. Wir durften anschließend fotografieren, aber ich war so aufgeregt, dass ich völlig unscharfe Bilder schoss. Zum Glück ist eine Gruppenaufnahme klar.

Auch draußen durften wir kurz fotografieren.



13.April

Kyros-Zylinder Nach dieser letzten Nacht in Qom geht es nach Teheran zum Besuch des Nationalmuseums und des Golestan-Palastes, in dem man nicht fotografieren darf, auch nicht ohne Blitz. Vielleicht würde dies ja diesem unglaublichen Prunk schaden. Hier wurden die Schahs gekrönt. Mich hatten 2005 schon die Paläste im Norden geschreckt, hier ist es fast noch schlimmer. Aber den einheimischen Besuchern scheint es zu gefallen. Die umgebende Gartenanlage ist ganz schön zum Ausruhen. Allmählich stellt man fest, dass sich jeder wieder auf die Heimreise freut. Auf dem Weg zum Mittagessen In einem echt iranischen Lokal in der Stadt, wo es wirklich sehr sehr leckeres Essen gab nebst einer exzellenten Bedienung, halten wir noch an einer Konditorei, wo es auch alle Arten von Nüssen gab, um die letzten Rial auszugeben.

im Nationalmuseum im Nationalmuseum im Nationalmuseum

Am Abend gibt es dann nur unsere übliche Obstration, da um 1 Uhr nachts bereits das Wecken zur Abfahrt angesetzt war. Dann kommt die große Verabschiedung von Kasim und seiner Frau, die wieder zu uns gestoßen ist. Wir geben ihm für den Rest des Tages frei, da heute der erste Hochzeitstag der beiden ist. Ali wird uns zum Flughafen fahren.

Alle - ohne jegliche Ausnahme - sind zufrieden mit dieser Reise, was natürlich auch Peter glücklich macht. Und wie ist es mit mir? Ich habe mir vorgenommen, die nächsten vier Wochen stets den Aufzug zu benutzen, wenn einer da ist, ein anständiges Stück Schweinefleisch zu essen und nicht wieder anzukündigen, dass es meine letzte Reise war. Wenn es mir weiterhin gut geht, dann schaun wir halt mal. Fraglich ist es natürlich schon.

Auf alle Fälle war es Spitze und ich bin sehr froh, die Reise gemacht zu haben. Eben gucke ich noch nach den Mails und siehe da, Peter Becker hat geschrieben, u.a. "Es hat mich schon in viele Länder dieser Erde verschlagen, und es waren tolle Reisen darunter, aber die diesjährige Tour in den Iran wird unvergesslich die schönste bleiben. Und warum fragst Du da noch, ob ich Dich wieder mitnehmen würde? Wo immer Du hin willst, ich werde Dich mitnehmen, solange Du die Strapazen und den Stress mit dem Becker noch auf Dich nehmen willst."

Na dann ....




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