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Reise ins Unheilige Land

2. bis 13. Oktober 2013






Auf eine interessante Reise mit Überraschungen war ich vorbereitet, dass diese aber bereits am Frankfurter Flughafen beginnen, hat mich doch erstaunt. Thomas hat mich zum Flughafen gebracht und noch gemütlich mit mir Kaffee getrunken. Dann ging es ans Einchecken, was mich sehr an die Einreise nach USA erinnerte. Wer hat den Koffer gepackt, wann haben sie den Koffer gepackt, wo stand er bis zur Abreise, konnte jemand anderer daran kommen...... Letzte Frage: haben sie Waffen dabei? Nachdem ich ihn schon wegen seiner Schreibweise bewundert hatte: deutsch von links nach rechts und hebräisch von rechts nach links (es muss ja alles ordentlich dokumentiert werden), habe ich mir die Gegenfrage erlaubt, ob ich die denn bräuchte und er hat doch tatsächlich mit nein geantwortet. Aber das Kofferschloss sollte ich doch besser abmachen, da vielleicht mein Koffer geöffnet würde und das Schloss dann kaputt sei. Ich habe mich geschlagen gegeben. Nächster Akt: Handgepäck und Personenkontrolle. In der Hosentasche ist nur 1 Taschentuch erlaubt, also hab ich alles in den Rucksack geschmissen. Aber in meiner rechten Hosentasche war doch tatsächlich noch ein Stückchen Pralinenpapier. Und das hat gepiepst. Gut. Dann Schuhe hoch, Schuhe ausziehen und weg waren sie. Bis dahin konnte ich noch folgen, doch dann musste ich samt Rucksack in einen Nebenraum und hatte tatsächlich ein Problem mit meinem Plastikklapptrinkbecher. Ich habe erklärt, was das ist und wollte ihn vorführen - aber, um Gottes Willen - ich durfte nicht in die Nähe.

Endlich vor dem Gate gab es dann nur eine einzige Zeitung, die "Jüdische Allgemeine", ein betuliches und absolut uninteressantes Blättchen.Der Flug mit einer Boeing 737 war gut, ebenso das Essen und die Crew. Um 1 Uhr nachts landeten wir in Tel Aviv (Uhr umstellen) und kamen nach einer langweiligen Abfertigung mit unserem Bus zum Kibbutz Shefaim in der Nähe von Netania, wo wir ein bisschen Mühe hatten, unsere Zimmer zu finden. Ich hatte zu allem Überfluss auch noch den falschen Koffer geschnappt und musste lange warten, bis meiner endlich gebracht wurde. Um 3.45 Uhr fiel ich ins Bett.

So, das war quasi das Vorwort.

- Donnerstag, 3. Oktober.
7.30 Uhr wecken. Abfahrt 9 Uhr.

Ich hatte wohl noch Anfangsschwierigkeiten, denn ich bin zweimal in die falsche Richtung gelaufen, um zum Frühstücksraum zu kommen. Das muss mir erst einer nachmachen. Aber von da an lief alles bestens. Die erste Feststellung war, dass wir fast direkt am Meer waren in einem herrlichen Park, wo alles grünt und blüht, einfach wunderbar diese Farben.
Bild: Park um das Hotel Bild: Park um das Hotel
Bild: In CaesareaOrna, unsere Reiseleiterin mit zweijähriger Ausbildung zu selbigem Beruf und 100%ige Israelin, klärte uns schon beim Frühstück über koscheres Essen auf. Da Milch und Fleisch zusammen nicht erlaubt ist, gibt es zum Frühstück natürlich keinerlei Wurst- oder Fleischspeisen. Aber Obst und Gemüse, verschiedene Joghurt- und Käsesorten, Spiegel-, Rühr- oder harte Eier, verschiedene Brotsorten und Teigtaschen sind fast überall vorhanden. Sogar Fisch findet man. Unsere erste Fahrt ging über die neue Trans-Israel-Autobahn nach Caesarea, dem einstigen Königssitz von Herodes dem Großen. Caesarea Maritima zählt zu den kulturhistorischen Perlen an der israelischen Mittelmeerküste und wurde als Hafenmetropole um die Zeitenwende buchstäblich auf Sand gebaut. Geblieben sind die Reste des Palastes, des römischen Theaters und des Hippodroms. Der Spaziergang bei bestem Wetter ist wunderschön, allerdings ist es ziemlich heiß, so dass die Multimediashow zur Stadtgeschichte eine angenehme Abwechslung bietet. In der Mittagspause esse ich in einem SB-Lokal eine leckere Kürbissuppe.





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Bild: Weiterfahrt nach Haifa zu einem Gesprächsbesuch im jüdisch-arabischen Begegnungszentrum Beit HaGefen, bei dem ich beinahe eingeschlafen wäre. Der anschließende Spaziergang bergauf und bergab durch das arabische Viertel in Haifa, wo viele Künstler sich verewigt haben, wo die Autos kreuz und quer fahren ohne zu hupen und zwischen herunterhängenden Kabeln Gemüsehändler ihre Ware feilbieten, hat mir dafür sehr gut gefallen.

Bild: Bild: Bild:
Da wir in den folgenden Tagen immer erst im Dunkeln nach Haifa zurückkommen werden, beschließt Orna, auf den Aussichtsberg zu fahren, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Stadt, den Bahai-Tempel und das deutsche Viertel bis hin zum Mittelmeer hat. Sehr strenge Einlasskontrolle und nur mit speziellem Ausweis des Guides möglich. Ich musste sogar meine Ersatzbatterien aus der Hosentasche vorzeigen. Nicht einmal ein Kaugummi ist erlaubt. Wenn man erst auf dem Gelände ist, kann man das ohne weiteres verstehen. Der wunderbare Rasen ließ mich allerdings sofort stutzen. Da müssten täglich 100 Leute mit kleinen Scherchen 24 Stunden arbeiten. Nein - es ist ein künstlicher Rasen! Aber die Aussicht ist wirklich toll. Das Bahai-Zentrum können wir leider nicht besuchen, da es nur vormittags geöffnet ist. Aber allein der Blick von oben auf diese herrlichen Gärten ist eindrucksvoll. Peter erzählt ein wenig über die Bahais. Sie erkennen außer Abraham, Moses, Jesus und Mohammed auch Zarathustra und Buddha als Propheten an und finanzieren den ganzen Aufwand über Spenden.
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Nach Einbruch der Dunkelheit geht es zum Theodor Hotel, in dem ich im 9. Stock eine wunderbare Aussicht habe, was leider zum ständigen Fotografieren verführt. Das Abendessen ist sehr gut und bietet jedem etwas. Was unbedingt zu erwähnen ist: in Israel und auch in Palästina ist das Leitungswasser Trinkwasser. Und auf jedem Tisch steht immer eine Karaffe.
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