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Bild: - Freitag, 4. Oktober
Wecken 6.30 Uhr, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr Abfahrt.
Heute geht die Fahrt durch Galiläa hinunter zum 213 m unter dem Meeresspiegel liegenden See Genezareth durch Bananenplantagen, die zum Teil unter Netzen vor Ungeziefer geschützt werden. Erste Besichtigung ist Eshkol/Sapir (Jordan-Wasserfrage), die wichtigste Wasserreinigungsanlage Israels, ein ziemlich großes Gelände und selbst wenn die ganze Führung in deutsch gewesen wäre, hätte ich alles über die Pumpstationen, Tunnel, Unterwasserpipeline etc. weder ganz verstanden noch behalten. Wo genau wir gefahren sind, konnte ich leider selten ausmachen. Die Karte war zu groß, die Schrift zu klein - und schon waren wir wieder anderswo. Außerdem werden die Orte sehr unterschiedlich geschrieben. Aber im Großen und Ganzen bekomme ich das hin. Der nächste Halt war direkt am See nahe Tabgha, wo Jesus die Bergpredigt gehalten und Brot und Fische vermehr hat. Die Kirche der Seligpreisenden selbst fand ich weniger interessant als den ganzen Park drum herum. Wunderschöne Bougainvilleas in allen Farben.





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Natürlich ist auf den kurzen Fahrstrecken die Bibel stets Begleitlektüre. Auch seinen zerlesenen Koran hat Peter Becker immer parat, da der Vergleich manchmal sehr interessant ist. An einem Panoramaplatz versucht Orna uns auf ihrer Karte die Lage zu erklären. Es ist schwierig für uns - und auch für sie. Überall begegnet man vor allem dem 6-Tage-Krieg zusätzlich zu der jahrtausendealten Geschichte des Landes. Mittagspause ist heute in einem Fischrestaurant am See und es gibt super leckeren Petrusfisch entweder ganz oder als Filet. Dazu gibt es Salat, Datteln und Kaffee für € 15.-. Schmeckt phantastisch.
Weiter geht es im Gebiet der Golanhöhen nach Kazrin (Qatzerin) zu einer 180 Grad Multimediashow "Kesem HaGolan" im Golan Magic Vistor Center, die sehr für amerikanischen Geschmack gedacht scheint. Das Relief in einem Nebenraum ist dagegen ganz anschaulich. Auf besonderen Wunsch wird auch noch Gadot angefahren, wo Reste der Zerstörung als Denkmal stehen, bevor es über das Dreiländereck Israel-Jordanien-Syrien zurück nach Haifa geht.





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Das war ein langer Tag und nun werden wir noch vom Shabbes beglückt. Neben dem linken Aufzug hängt eine Messingtafel, auf der steht, dass dieser Aufzug bis zum 17. Stock durchfährt und dann abwärts in jeder Etage hält. Somit muss kein Jude den Knopf drücken, was ja Arbeit wäre. (Es soll Familien geben, die sich einen Shabbes-Goi für solche Arbeiten wie Licht anknipsen etc. leisten). Dummerweise ist der andere Aufzug blockiert. Man stelle sich die Schlange vor. Beim Abendessen müssen wir dann warten, da viele Familien mit Kind und Kegel festlich herausgeputzt dort essen.
Bild: - Samstag, 5. Oktober
6.30 Uhr wecken, Abfahrt 8 Uhr.
Heute geht es zur Libanon-Grenze zum 830 m hoch gelegenen Kibbutz Misgav-AM, der im November 1945 erbaut wurde. 300 Bewohner leben jetzt noch dort. Darüber in Wikipedia nachzulesen lohnt sich wirklich. Es war ein interessanter Besuch direkt an der Grenze zum Libanon und der Art und Weise, wie man sich dort eingerichtet hat. Der Leiter spricht sehr gut Deutsch und berichtet über das Alltagsleben in der Grenzregion. Wir haben ihm die Freude gemacht, vor der Weiterfahrt beim Spaziergang durch das Camp sein Korkenziehermuseum zu besuchen. Die übermäßigen Überwachungsanlagen auf beiden Seiten sind nicht zu übersehen. Big brother is watching you! Etwas rätselhaft bzw. provokativ ist es schon, sich direkt an der Grenze niederzulassen. Erstaunlich auch die direkt am Grenzzaun neu erbauten Häuser. Aber Rätsel dieser und ähnlicher Art begegnen uns täglich.
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Bild: Bei der anschließenden Fahrt bergab zur Küste nach Akko gibt es neben heftigen politischen Diskussionen auch ein Referat von PB über Israels schmutzige Kriege im Libanon. Akko ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, wo wir die unterirdischen Kreuzritteranlagen besucht haben. Es gab vorher einen sehr guten Einführungsfilm, aber leider habe ich aus Versehen einen italienischen Prospekt erwischt. Es ist schon manchmal schwierig: auf den Weg achten, fotografieren, den Anschluss nicht verlieren und alles mitbekommen. Gleichwohl ist mir ja alles ganz gut geglückt.
Die Altstadt wirkt sehr orientalisch, was wir in der Mittagspause schon festgestellt hatten. Während ein Teil in ein Restaurant ging um Falafel zu essen, habe ich mit Peter Sägmüller auf einer Straße einen Kaffee getrunken. Der Kaffee ist dort übrigens fast durchweg sehr gut. Nach unserer Besichtigungstour hat Orna mal wieder auf einem Parkplatz ihre riesengroße Karte ausgepackt, um uns das Problem Gazastreifen / Westbanks zum xten Mal zu erklären. Bild: Immer wieder mussten wir mit der Karte wandern, da ein Auto parken wollte. Ich glaube wir haben dreimal den Standplatz gewechselt, bis wir schließlich aufgegeben haben. Die arme Orna, sie hatte es wirklich nicht leicht mit uns. Dass der Gaza-Streifen mit 5.800 Einwohnern/qkm das am dichtesten besiedelte Stück Land auf der Welt ein Brennpunkt ist, ist leicht zu verstehen. Und dass mit den Hamas dort keiner kann, auch nicht die PLO in den Westbanks, erklärt den unlösbaren Konflikt ein wenig. Und dazwischen liegt Israel. An der Uferstraße Akkos angekommen, liefen wir dort entlang bis der Bus uns abholte. Das Wendemanöver unseres Fahrers war abenteuerlich und wurde mit großem Beifall belohnt. Es war überhaupt ein extrem guter Fahrer, was auf manchen Serpentinenstraßen sehr wichtig ist. Die Fensterscheiben im Bus hat er allerdings auch nach mehrmaligem Bitten nicht geputzt. Pausen waren für ihn nur zum Rauchen da.

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Auf der Fahrt zum Hotel hofften wir, dass der Shabbes vorbei ist (ich weiss nicht, ob schon drei Sterne zu sehen waren) und das Aufzugtheater sich nicht wiederholte. Ich weiß nur noch eines: das Zimmer war nicht gemacht. Also: 1 Dollar Abzug. Beim Essen entschied ich mich heute für Fisch, der sehr gut war. Es ist immer ein Jammer, dass man nicht alles essen kann, was angeboten wird. Das Buffet ist wirklich stets reich bestückt.
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