PDF-Datei zum Download oder ausdrucken

Reise in den Kaukasus vom 8. - 24. Juli 2013
On Tour mit Obelix

Bild: Andrea und Richard bescherten uns einen glücklichen Reisebeginn durch den Transport zum Flughafen. Wir waren daher frühzeitig da und konnten so gleich mit den Mitreisenden Kontakt aufnehmen. Auch Lilit, unsere armenische Orchesterkollegin, tauchte bestens gelaunt auf. Sie trafen wir dann nochmals bei unserer Zwischenlandung in Prag. Beim Einchecken gerieten wir allerdings an ein höchst unfreundliches Personal der Czech Airlines. Es war nicht möglich, dass Susi und ich zusammen sitzen konnten. Da half auch ihr Quantas-Ausweis nicht. Umso überraschender war der Flug selbst. Mehr Beinfreiheit im A 320 als bei anderen Airlines, das Essen war gut und das Kabinenpersonal freundlich und flott. Putzig der Nachsatz nach der deutschen Durchsage: ”Wir bitten alle Passagiere um Entschuldigung, die kein Deutsch verstehen”. So war die Stimmung zu Beginn gleich gut. Umsteigen in Prag und Ankunft in Tbilissi verliefen pünktlich. Wirbt Czech Airlines doch mit der Behauptung, die pünktlichste Airline Europas zu sein.

Das aktualisierte Programm (Änderungen vorbehalten), das uns zu Beginn ausgehändigt wurde, sah eine Ankunft um 3.25 Uhr vor, Hoteltransfer, Frühstück. Ich glaube, das Frühstück gab es aber erst um 10 Uhr. Hier beginnen bei mir bereits die Lücken, da ich meine Aufzeichnungen im Bus beim Fahrzeugwechsel an der georgisch-armenischen Grenze liegen gelassen habe. Ab da hatte ich dann keine Lust mehr, etwas zu notieren und verlasse mich nun ganz auf den Bericht von Susi, der ganz bestimmt irgendwann in englischer Sprache erscheinen wird. Außerdem kann Susi im Bus schreiben und ich bei dem Gewackel nicht einmal lesen.

Bild: Panorama von Tiflis
Bild: Metechi-KircheZurück zum 9. Juli.
Um 11 Uhr fand im Konferenzraum des Tori Hotels ein Gespräch mit Julia Bläsius von der Friedrich-Ebert-Stiftung über Entwicklungs- perspektiven im Kaukasus statt. Ehrlich gesagt, fehlte mir an diesem Morgen die Aufmerksamkeit für Dinge, mit denen ich mich noch nicht auseinandergesetzt habe und noch keinen Eindruck vom Land habe. Anschließend ging es mit einem ziemlich kleinen Bus, mit mangelhaftem Mikrofon, schlechter Klimaanlage und der nicht sehr erfahrenen Tamari in die Stadt. Die Metechi-Kirche mit dem Standbild Waschtang Gorgassalis liegt hoch über dem Mtkwari auf einem felsigen Steilufer. Über der Brücke kam man dann ins Bäderviertel Abonotubani, wo ich mir in dem umliegenden Park den Aufstieg zur Burg schenkte. Und ich war mit dem Entschluss nicht allein. Es muss ein ziemlich unwegsames Abenteuer gewesen sein, das gleich mit einer Meinungsverschiedenheit endete: Tamari hatte noch keinen Zeitbegriff im Umgang mit Touristen. Es war fast ein Zufall, dass ich den Aufbruch des Busfahrers bemerkte und die restlichen Leute verständigen konnte, so dass wir wieder zu unserer Gruppe gelangten. Aber Peter Becker bekommt so etwas meist schnell in den Griff. Nachdem alle wieder im Bus versammelt waren, fuhren wir zum Nationalmuseum.

Bild: Metechi-Kirche Zu diesem Zeitpunkt war ich noch immer auf der Jagd nach Geld und muss Tamari so auf den Geist gegangen sein, dass sie mir privat Geld tauschte mit Abrechnung am nächsten Morgen. Geld und Wasser, das es im Bus gab, ist in einem fremden Land für mich lebenswichtig. Zum leichten Rechnen: 1 Euro = 2 Lari. Susi verwaltete die Gemeinschafts- kasse, so dass ich die einzelnen Getränkepreise nicht immer behalten habe. Schön, wenn man sich um so profane Dinge nicht kümmern muss. Ich weiß auch nicht mehr, wo wir an diesem Abend gespeist haben - es war jedenfalls umwerfend gut. Schon die aufgetischten Vorspeisen sind so vielfältig, dass man das nachfolgende Fleisch gar nicht bräuchte. Und wenn man dann satt ist, kommen als letztes noch kross gebratene Fleischstücke, köstlich. Für Susi und mich stand nun sofort fest: seefooddiet. Als Nachtisch Obst, Kaffee, Tee. Wasser und oft auch Saft steht kostenlos auf dem Tisch. Beim Wein am ersten Tag kamen wir nicht klar: wir bezahlten für einen halben Liter nicht mehr als andere für ein Glas. Das hat sich allerdings nicht mehr wiederholt.

Bild: Bäderviertel Bild: Bahnhof

     1      2      3      4      5      6      7      8      weiter