Schon oft haben wir darüber nachgedacht ein bißchen länger auf Reisen zu sein als die maximal 6 Wochen im Jahr. Immer gab es irgendwelche Gründe, die dagegen sprachen, meist beruflicher Natur.
Im Sommer 2018 saßen wir zusammen, es war nach dem frühen Tod unseres ehemaligen Nachbarn, und wir machten uns Gedanken über den Sinn und die Endlichkeit des Lebens, wie das mit über 50 manchmal so ist. Und wir beschlossen die beruflichen Bedenken jetzt über den Haufen zu werfen und unsere Chefs einfach zu fragen. Wir dachten, dass 3 Monate eher machbar sind als gleich ein halbes Jahr (natürlich auch finanziell) und dass der Zeitraum günstiger ist wenn sonst keiner Urlaub nehmen will. Da Thomas ja gerade eine neue Stelle angetreten hatte fragte erst ich. Mein Chef sagte sofort, dass er diesen Wunsch sehr gut nachvollziehen könne und wir das schon irgendwie hinbekommen würden. Dann fragte Thomas und siehe da: die Antwort unterschied sich kaum von der meines Chefs.
Der Antrag auf zwei Monate unbezahlte Freistellung und einen Monat Überstunden-Frei wurde so schnell genehmigt wie noch nie ein Antrag in der UKM (klar-zwei Monate Geld gespart). Bei Thomas trat im letzten Jahr eine neue Regelung in Kraft, nach der man Zeit ansparen kann indem man auf einen Teil des Gehaltes verzichtet. Er hat also 2019 gespart und finanziert sich die drei Monate sozusagen selbst - perfekt! Das Schöne dabei ist auch, dass, wenn wir ab 01.04.2020 wieder arbeiten werden, wir noch den kompletten Jahresurlaub (Thomas), bzw. 5 Wochen (Elke) zur Verfügung haben.
Die große Frage war: was wollen wir machen?
Drei Ideen gab es.
- 3 Monate in "unser" Haus in Claddaghduff/Irland einziehen. Da wir wegen der Machbarkeit auf der Arbeit uns auf Januar bis März festgelegt hatten schied das aus. Ein bißchen besseres Wetter wäre da schon schöner.
- Eine "Tour de France" mit dem Auto machen. Aber siehe oben.
- Ganz weit weg.....
Für letzteres haben wir uns entschieden. Sehr schnell war klar, dass wir uns schon einiges ansehen wollen, aber auch nicht zuviel reinpacken möchten. Australien stand früh auf der Liste, Japan war ein Wunsch (aber ein sehr kostspieliger). Auf dem Hinweg ein Land in Asien und auf dem Rückweg eins? Silvester in Sydney bei Susi (Thomas´Cousine)? Nach vielen Überlegungen war klar:
- Australien und Tasmanien mit einem Camper
- Kambodscha per individueller Rundreise
- Laos auf eigene Faust
Im Dezember 2018 ging ich in ein
Reisebüro in der Mainzer Altstadt, das uns empfohlen wurde. Dort kümmerte man sich hervorragend um die Buchung der Flüge und der Camper. Später haben wir dann auch entschieden, die Unterkünfte in Laos vorzubuchen um uns unterwegs keinen Stress machen zu müßen. Auch dies lief über das Reisebüro.
Angebote wurden eingeholt (sowohl von uns als auch vom Reisebüro) für eine Rundreise durch Kambodscha. Wir hatten zwischenzeitlich auch mal überlegt uns dort einer Gruppe anzuschließen, aber das passte zeitlich alles nicht. Am Ende war es ein Anbebot von
a&e Erlebnisreisen, das an unsere Wünsche (viel freie Zeit, wenig festes Programm) angepasst wurde.
Wir erstellten eine ziemlich umfangreiche Todo-Liste, die von Versicherungen über Impfungen, Zeitung abbestellen, "was müßen wir noch besorgen" bis zu "wer versorgt die Wohnung", Zahlungen, Visa, Geldangelegenheiten und, und, und reichte.
Susi, bei der wir Silvester verbringen werden, sagte uns irgendwann, dass die Australier, die natürlich im Januar Ferien haben, sehr Campingverrückt sind. Deshalb müssten wir die Campingplätze reservieren. Eigentlich war unsere Vorstellung, so wie in NZ, einfach loszufahren und dort zu bleiben wo es uns gefällt. Ja-Pustekuchen! Als wir, Susi´s Rat folgend, nur den ersten Platz buchen wollten (das war an Ostern, also fast ein Jahr vorher), sind wir schon darüber gestolpert, dass die Plätze ausgebucht waren. Das Ende der Geschichte war, dass wir so gut wie alle Plätze gebucht haben. Dafür mussten wir natürlich zuerst recherchieren was wir uns denn in etwa ansehen wollen. Somit sind wir jetzt ziemlich festgelegt, was eigentlich nicht unser Wunsch war. Aber so ist es nun.
Man kann sagen, dass wir mehr oder weniger das ganze Jahr über mit irgendetwas beschäftigt waren. Bis April sehr intensiv mit der Buchung sämtlicher Einzelteile. Dann ab September eher mit logistischen und organisatorischen Dingen. Stand heute (01.12.) sind wir so gut wie abreisebereit. Es fehlen noch die Unterlagen für die Camper und das Visum für Laos (was aber nicht zwingend vorher sein muß). Die Aufregung steigt so langsam und unterscheidet sich doch ziemlich von der "normalen" Vorfreude. Am 28.12. geht es los!!!
Diese Reiseroute ist dabei rausgekommen
Reiseroute