Nachts hat es immer mal wieder geregnet und es ist ganz schön kalt geworden. Unser Campingnachbar kommt aus dem Yarra-Valley das uns so gut gefallen hat. Er macht mit seiner Frau eine 10 monatige Auszeit. Wir erzählen was wir so machen und natürlich kommt die Sprache auf die Brände. Er findet das alles übertrieben; es brenne schliesslich jedes Jahr. Manche Menschen verstehe ich nicht.
Als wir Richtung Osten losfahren sind es 14°. Da wir die Strecke bis Port Campbell schon kennen fahren wir recht schnell. Am ersten Lookout danach werden wir binnen weniger Minuten ziemlich nass, das ist bei diesen Temperaturen nicht schön.
Als wir bei den 12 Aposteln ankommen tröpfelt es nur noch ganz wenig. Dafür sind hier jede Menge Touris, vor allem Asiaten, unterwegs. Für wenige Sekunden haben wir etwas Licht auf die Felsformationen im Wasser. Dann laufen wir noch die kurze Strecke zu einem weiteren Lookout bevor wir weiter fahren. Interessant: einige Strassenschilder sind NUR in chinesisch!! An den Strassenrändern stehen Absperrungen damit niemand auf dem Seitenstreifen anhält. Offensichtlich nötig.
Die 12 Apostel hiessen früher die "Sau und die Ferkel". Wann sie umgetauft wurden und warum finde ich nicht. Östlich der Apostel sind noch 2 Steinformationen. Namentlich Gog und Magog und laut Infozettel nicht zu den Aposteln gehörend, weil aus dem Alten Testament.
Eigentlich hätte Thomas jetzt gerne einen Kaffee, aber dieser Teil der Great Ocean Road geht durch sehr einsames Gebiet, sehr schönen Wald und hügeliges Farmland. Als wir dann endlich ein Café finden sind es (Achtung: kein Witz!!!) 11° - um 13 Uhr. In dem Café gibt es Strickwaren aller Art zu kaufen, Wollsocken, Handschuhe, Pullover - ich bin kurz versucht.
Auf der weiteren sehr schönen Strecke, bei der wir nur einmal ganz kurz an die Küste kommen, regnet es dann auch wieder heftig. Im Reiseführer steht, dass hier die meisten Niederschläge australienweit runterkommen - 2000mm pro Jahr!
In Apollo Bay ist es dann vorbei mit der Einsamkeit. Restaurants, Geschäfte (die gerade alle dicke Sweater verkaufen) und eine Art Jahrmarkt an der Uferstraße. Unser Campingplatz, der sehr teuer ist, liegt wenige Km vor dem Ort direkt am schönen Strand. Zu dem machen wir dann bei (wieder Achtung) sehr kaltem Wind aber hie und da Sonne (!) einen kleinen Spaziergang. Ein Koala ist gerade die Attraktion hier auf dem Platz, er sitzt ziemlich niedrig in einem Baum und futtert genüßlich vor sich hin. Die sind einfach sehr süß!
Heute Abend suchen wir uns ein warmes Restaurant im Städtchen :-). wir reissen uns von dem süßen Koala los und fahren zum Abendessen. Im Seafood-Café, eines der wenigen "Restaurants" die abends offen haben, bestellen wir die Seafoodplatter für 2. Weil gegrillt 4$ teurer. Ausser einem Salat und massig Pommes gibt es Tintenfisch, Scallops, Garnelen und Fisch. Alles sehr lecker, aber, wie in einem Take-Away zu erwarten, nicht gerade edel serviert. Hauptsache es schmeckt.
Danach gehen wir am Strand bis zum Hafen und entdecken dort ein Take-Away wo es einen Lobster für 65$ gibt. Wir sind ja 4Tage hier :-). Am Campingplatz zurück, es regnet gerade etwas, gibt es einen tollen Regenbogen über dem Meer. Der Koala hat sich zum Schlafen in seiner Astgabel zusammengerollt.