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Thomas' Ballonfahrt

[geschrieben von Elke]

Nachdem Thomas im Februar zum 50. Geburtstag eine Ballonfahrt von seinen Geschwistern bekommen hatte hat es noch einige Zeit gedauert bis zum tatsächlichen Ereignis. Den ersten Anruf bei Ballonfahrt Wilbert tätigten wir etwa Ende März und Frau Wilbert, die das Terminliche regelt, war - sagen wir mal- ein wenig unfreundlich. Bei den meisten Vorschlägen, die sie machte, mußte ich leider ablehnen wegen Bereitschaft, Dienst oder Urlaub.

Der erste Termin, den wir dann hatten, an einem Samstagmorgen im April um 6:00 Uhr, wurde Freitagabend um 22:00 Uhr abgesagt wegen schlechten Wetters. Genauso ging es beim zweiten Termin, so dass wir danach Freitagabend den 25.07.11 festlegten. Ach ja, ich muß noch erzählen, dass Thomas mich eingeladen hat mitzufahren. Das hätte ich natürlich sowieso getan, aber eingeladen fährt es sich noch besser.

Am 25.07. war das Wetter morgens zwar trocken, aber bewölkt, so dass wir nicht so ganz überzeugt waren, ob das klappt. Thomas hat dann Frau Wilbert, die bei den weiteren Telefonaten übrigens sehr nett war, erreicht und wir wurden für 18:30 Uhr auf den Aldiparkplatz in Rüdesheim / Bad Kreuznach bestellt. Dort stand dann auch schon ein Anhänger, der von der Form her durchaus auf einen Ballon schließen ließ. Nach und nach kamen immer mehr Leute dazu, so dass wir schon dachten, das müßen wohl mehrere Ballons sein. Nur Herr Wilbert ließ auf sich warten, kam dann aber verspätet mit seinem Mitarbeiter Ralf an und wir fuhren alle nach Martinstein auf den Sportplatz. Natürlich mit dem Anhänger dabei. Dabei meinte Herr Wilbert, dass die paar Wolken am Himmel bald weg sein würden. Und tatsächlich, er sollte recht behalten und wir hatten fast optimale Sichtbedingungen bei der Fahrt.

Der Aufbau Der Aufbau
Arbeiten muss man auch noch Das geräumige Cockpit
Ist der nicht supergross?
Der Deckel muss mit riesiegen Klettbändern befestigt werden

Elke im Einsatz So und dann ging es los mit dem Aufbauen, bei dem wir natürlich helfen mußten. War aber gar nicht so wild, die meiste Arbeit mußten die Riesenventilatoren bewerkstelligen, nämlich diesen wirklich großen Ballon aufzupusten. Thomas und ich waren hauptsächlich mit fotografieren beschäftigt. Außer, dass ich nebenbei noch den Deckel auf den Ballon machen mußte (megagroße Klettbänder). Außerdem haben wir noch versucht bei Daniela und Andreas anzurufen, von denen wir etwa 500m entfernt waren und es war ziemlich klar, dass die Fahrt direkt bei ihnen übers Haus gehen würde. Aber wie sich am nächsten Tag herausstellte, waren sie nicht zuhause - schade.

Einfach beeindruckend Ja und ohne groß überlegen zu können, ob jetzt ein wenig Bammel angesagt sein könnte, mußten wir uns ganz hurtig in das "Körbchen" begeben. Das heißt 8 Leute, je 4 pro Seite, plus Herr Wilbert in der Mitte im Cockpit sozusagen. Und dann hob der Riesenballon gegen 19:45 Uhr ganz sanft vom Boden ab, fuhr Richtung Merxheim bei Dani drüber und weiter Richtung Bad Kreuznach. Dabei überquerten wir auch Nussbaum, wo mein Onkel wohnt.

Die Stimmung war gut, es war heiß, weil der Brenner uns den Nacken verbrannte, und wir haben zusammen fast 500 Bilder gemacht während des ganzen Abends. Eine Positionsveränderung innerhalb des Korbes bedurfte ein wenig logistischer Vorausplanung, aber es ging überraschend gut. Die hügelige Landschaft des Nahetals, die Weinberge und die Dörfer sahen von oben wunderschön aus. Selbst Nadelwald ist von oben betrachtet ganz witzig anzuschauen. Außerdem erspähten wir eine Herde Wildschweine und ein Reh, durchs Kornfeld springend, was ein gewisses Safarifeeling aufkommen ließ. Wir haben es bis auf 1005 Meter hochgeschafft, was wir nicht erwartet hatten. Der Wind war auch mit uns, so dass wir eine beachtliche Strecke von 27,7 km zurückgelegt haben bei einer maximalen Geschwindigkeit von 26km/h. Irgendwann wurde es langsam dunkler und Herr Wilbert fing an nach einer "Landebahn" Ausschau zu halten. Da so ein Ballon gar nicht, bzw. schlecht, steuerbar ist, passt es oder es passt nicht. Die ersten beiden Wiesen passten nicht, so dass wir, in mittlerweile niedriger Höhe, die nächsten Nadelbäume streiften und bei dem folgenden Steinbruch die Bruchkante gefährlich nahe kam. Aber Herr Wilbert war ja ein versierter Ballonfahrer und hatte noch Zeit uns die Vorsichtsmaßnahmen bei der Landung zu erklären. Sprich Hände nach innen und sich in den Schlingen festkrallen und die Dicken nach vorne, falls der Korb umkippt bei der Landung. Klingt vielversprechend!

Unser Schatten fährt voraus Alles klar im Cockpit
Struktur und Muster Struktur und Muster

In Neu-Bamberg steuerte der Ballon dann eine Wiese an und unser Fahrer samt Anhänger kam auch schon an. Die Landung war spannend, aber weniger spektakulär als befürchtet. Der Korb setzte mehrmals auf und hob nochmal ab und dann standen wir nach 1,5 Stunden wieder am Boden und durften einer nach dem anderen aussteigen. Zeitgleich hat uns Ralf an "die Leine genommen" und den Ballonkopf abgezogen. Bis das Riesenteil aber endlich besiegt am Boden lag und die Luft raus war, haben wir alle schwer gekämpft. Dann mußte alles wieder eingepackt werden, was etwas länger dauerte als der Aufbau. Aber mit so vielen Leuten klappt das.

Der Beweis - 1005m Höhe Tuch zum Schutz vor Verbrennungen

Ja und natürlich folgte dann die traditionelle Taufe - mit Urkunde selbstverständlich. Zunächst bekamen wir alle ein Glas Sekt in die Hand und mußten uns hinknien (ächzs!). Dann wurde jeder einzeln bei seinem Ballönernamen genannt, ein wenig Haare wurden angebrannt, mit Sekt abgelöscht und zum Abschluß mit etwas Gras / Erde ( was gerade da war) eingerieben. Da seid ihr alle neidisch auf uns, oder? Wie gut, dass man bei einer weiteren Fahrt die Prozedur nicht nochmal über sich ergehen lassen muß. Sonst könnten wir nicht mehr fahren, wenn Thomas gar keine Haare mehr hat!

Um kurz nach 22:00 Uhr waren wir wieder am Parkplatz bei unserem Auto und fuhren nach Hause mit den schönen Bildern der Ballonfahrt im Kopf.

Natürlich lief die ganze Zeit der GPS-Empfänger mit und so gibt es eine Karte über den genauen "Fahrplan".

Die Taufe Die Taufe

Es war wirklich ein besonderes Erlebnis und wir waren uns einig, dass wir das durchaus wiederholen könnten!

Es grüsst und dankt:

Landgräfin Elke, die lustige Wolkenfee über Boos

Landgraf Thomas, der begeisterte Aeronaut über der Nahe




Hier ein paar Bilder von unterwegs:

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