Von Broadway nach Chipping Campden-8,5km
Die Betten waren nicht so dolle. Beim Rumdrehen haben die Federn geknarzt. Dafür macht uns Duncan, der Herr des Hauses, das Frühstück. Die Dame des Hauses kommt mit Blöckchen zum Tisch um unsere Bestellung aufzunehmen. Heute bestelle ich aber nur Spiegelei mit Hash Browns. Elke bevorzugt frisches Obst mit Joghurt und Toast – brown! Man wird immer gefragt ob man braunen oder weissen Toast möchte. Der Unterschied erschliesst sich mir nicht so richtig.
Wir verabschieden uns und laufen noch eine Runde durchs Dorf, weil der Broadway Tower erst um 10Uhr aufmacht. Um diese Uhrzeit sind nur ein Paar Jogger und Dogwalker unterwegs. Dann laufen wir den Cotswold Way Richtung Broadway Tower hoch. Wieder geht es über Weiden durch Schafsherden. Die Wiesen sind schön weich zum Laufen und wir überlegen uns wie das wohl ist, wenn es richtig regnet?
Verschwitzt kommen wir am Turm an. Wir bezahlen je 5£ Eintritt und steigen die Stufen hoch. Im 1. und 2.Weltkrieg war das Royal Observer Corps hier um feindliche Flugzeuge zu melden. Auf 3 Etagen werden verschiedene Objekte aus diesen Zeiten ausgestellt. Eigentlich wollen wir aber die Aussicht von ganz oben geniessen. Es zieht gewaltig auf dem Turm und die Sonne ziert sich.
Bilder zum vergrößern anklicken (Javascript muss aktiv sein)
Weiter geht es über Weiden und Getreidefelder und durch viele Gatter. Am Dover’s Hill schauen wir an einer Orientierungstafel über eine weite Ebene. Neben uns 2 ältere Herrschaften. Wie es nicht anders sein kann beginnen wir ein Gespräch. Alles andere wäre nicht nur unhöflich sondern auch undenkbar. Die Frau fragt uns wo wir herkommen. Sie kenne Mainz und wäre dort 1965 als Kindermädchen in der Draiser Strasse 144 gewesen. Sie hat Deutsch und Französisch studiert in Würzburg und musste dafür ein Jahr im Ausland leben. Wir reden ein wenig – in deutsch – über Mainz und an was sie sich noch erinnern kann. Wir freuen uns alle über diese nette Begebenheit. Die Welt ist doch klein!
Was will uns dieses Zeichen sagen?
Warum fehlen die auf der Speisekarte?
Dem Public Right of Way sei Dank
Blick auf Chipping Campden
Kurz danach durchqueren wir ein Weizenfeld und steigen nach Chipping Campden ab. Es ist wieder so ein Tourimagnet wegen der wirklich tollen, teuer restaurierten Häuser. Das muss man den Briten lassen. Es sind nicht nur einzelne Häuser, sondern tuttikompletti das ganze Dorf.
Wir hatten heute nur 8,5km zu Wandern, demensprechend früh sind wir hier. Die Idee war den etwas entfernten Hidcote Manor Garden zu besichtigen. Wir entscheiden uns dagegen und schauen uns lieber hier noch etwas um. Ein schnuckeliges Café kommt uns gerade recht. Ich trinke mal einen Espresso, den ersten Kaffee hier! Dazu gibt es einen Flapjack und einen Mandarinenkuchen. Es ist nun kurz nach eins und wir versuchen unser Glück im Noel Arms Hotel. Unser großes und ruhig gelegenes Zimmer ist fertig und wir können duschen und uns umziehen.
Frisch und sauber erkunden wir das Städchen. Das Gravel-Haus ist das älteste Haus, von 1380 – und bewohnt! Wir schlendern die Highstreet hoch und runter und schauen uns die Kirche an. Leider sind dort gerade 2 Busladungen Touris. Belgier und Asiaten. In der Kirche sehe ich zuerst einen Spendenautomaten. Kontaktlos kann man da ab 4£ Spenden von seinem Konto abbuchen lassen. Da sage noch Einer die Kirche würde nicht mit der Zeit gehen :-).
Bilder zum vergrößern anklicken (Javascript muss aktiv sein)
Auf der Karte des Hotelrestaurants gibt es Lamm im indischen Curry. In England selbst gibt es zwar massig Schafe auf den Weiden, aber selten auf der Speisekarte. Verstehe einer die Briten!
Danach laufen wir noch eine Runde um den Block. Wir sehen 2 Aston Martin, diverse Jaguars. Gestern schon sind uns Masaratis und ein Rolls Royce aufgefallen. Passt zu den Preisen in den Maklerbüros. Siebenstellige Beträge sind keine Seltenheit. Es hat heute überhaupt nicht geregnet!