Rückreise
Morgääähn. 3:15 rappelt der Wecker. Wir sind ja schon Frühaufsteher, aber so früh......!?
Für 4Uhr sind 3 Taxis bestellt. Das Gepäck passt nicht so recht hinein und unser Fahrer stellt sich Recht ungeschickt an. In der Zeit, die wir fürs Einladen brauchen wären wir auch fast zum Bahnhof gelaufen. 4 Taxis wären deutlich entspannter gewesen. Hätte halt 2000¥ mehr gekostet.
Hinterm Bahnhof angekommen geht das Ausladen etwas schneller. Der Bus kommt, jeder Koffer bekommt eine nummerierte Banderole, jeder Passagier einen zugewiesen Platz und dann geht es pünktlich um 4:30 los. Da es WiFi gibt kann ich die Zeit nutzen um den gestrigen Tag im Blog zu komplettieren.
Die Busfahrt ist noch ganz entspannt, aber dann geht es los. In Osaka haben wir etwas mehr als eine Stunde Zeit bis zum Abflug. Beim Check-in stockt es. Jeder Passagier braucht unendlich lange. Uns läuft die Zeit weg und selbst Keishi wird nervös. 25 Minuten vor Abflug haben es endlich alle geschafft eingecheckt zu sein. Von der "technischen Überlegenheit" der Japaner bin ich immer wieder überrascht.
Dann heißt es Anstellen zur Security-Kontrolle. Wenigstens das geht einigermaßen schnell. Im Stechschritt hetzen wir zu Gate 27 und können unmittelbar durchrennen. Insgesamt war das zeitlich sehr auf Kante genäht. Eine kleine Verzögerung zB. während der Busfahrt und das wäre es gewesen! Am Tag zuvor haben wir beim Frühstück mit Deutschen gesprochen, die mit einem anderen Anbieter unterwegs waren. Die sind nach Tokio geflogen und dann weiter nach Frankfurt. Das hätte uns weiss Gott besser gepasst und wäre deutlich entspannter gewesen.
In Tokio gibt es nochmals Irritationen, weil wir mit einem Shuttle-Bus das Terminal wechseln müssen. Aber wo Terminal 3 draufsteht ist nicht Terminal 3 drin. Gemeinsam finden wir den passenden Bus zum passenden Terminal und reihen uns wieder in die Security-Reihe ein. Als auch diese Hürde genommen ist suchen wir uns etwas zu Essen und Trinken, hatten ja noch kein Frühstück heute. Es gibt Café und ein Lachsbrötchen für Elke. Ich entscheide mich für die Udonsuppe mit Rindfleisch zum Abschluss.
Dann laufen wir rum und geben die letzten ¥ aus. 11:00 ist Boarding, verzögert sich wie immer. Wir sind dran und werden gleich wieder rausgewunken. "We have information for you"! Aha. Pässe werden nochmals gescannt. Und dann können wir weiter. Was war das denn? Egal!
16 A und B wieder - mit extra Beinfreiheit. Bis zum Start fahren wir aber gefühlt erstmal um alle Terminals spazieren. Der A350-900 startet schön flach und dreht eine komplette Runde. Wir haben dadurch nochmals Gelegenheit auf Tokio zu sehen. Auch der Fuji taucht erhaben auf, wenn auch ohne Sahnehaube (sicher bei der Hitze der letzten Tage geschmolzen) dafür mit einem Wolkenkranz. Und schon gibt's was zu trinken. Fängt schon Mal gut an! Der Service scheint besser als auf dem Hinflug zu sein.
Geordnete Bahnen
Unser Flieger nach Osaka
Letzter Blick auf Tokio
Der Fuji mit Wolkenkranz
So fliegen wir nicht!
Unscharf, aber erkennbar
Lufthansa kredenzt uns einen trockenen Riesling aus Rheinhessen (3Pluspunkte😁)! Zum Mittagessen gibt es Reis mit Tempura-Hähnchen, 3 kleine Sushiteile und ein Schokotörtchen. Alles ganz annehmbar.
Nacheinander schaue ich mir "Lost in Translation" und "Bullettrain" an. Der eine spielt in Tokio der andere im Shinkansen. Auf halber Strecke gibt es dann noch Mal einen Snack. Wir nehmen beide die dreieckigen Sushiteile die es auch in den Supermärkten überall gab. Nach einem Schlafversuch ziehe ich mir einen indischen Film rein. Monsunwedding - ganz nett. Über Bukarest ist die "Grießnockerlaffaire" rum und es gibt nochmals eine Kleinigkeit zu essen. Bald haben wir es geschafft. Flugzeit wird in München dann statt 14 Stunden 40 nur 13 Stunden 40 sein. Reicht dann aber auch in so einer Blechbüchse! In München soll es neblig und 5°C sein. Deutlich kälter als die letzten 2 Wochen.
In München gelandet - zumindest Deutschland hat uns wieder. Die Weiterreise nach Frankfurt und von da nach Mainz ist unspektakulär. Ist ja auch was wert :-)!
Was uns - unter anderem - alles aufgefallen ist: (unsortiert/-bewertet)
- Dafür dass es keine Staatsreligion gibt, gibt es sehr viele Tempel und Schreine
- Japaner:innen sind grenzenlos höflich
- Niemand spricht sehr laut. Deshalb ist es selbst in Zügen oder bei größeren Menschenansammlungen verhältnismäßig leise.
- Der Verkehr in Großstädten ist gering
- Züge sind bis auf die Sekunde pünktlich
- Nur nicht aus der Menge hervorstechen - bei allem
- Englisch wird fast nicht verstanden bzw. angewendet
- Kartenzahlung hätten wir als selbstverständlich vorausgesetzt, war aber nicht so
- Kleidung nur in dezenten Farben: grau, weiss, schwarz, beige
- Wir hätten viel mehr Gemüse beim Essen erwartet
- Alle, die aus einem Bus austeigen, werden einzeln vom Busfahrer verabschiedet
- Schaffner im Zug verbeugen sich beim Betreten und Verlassen des Abteils
- Hunde mit Windeln
- Nirgendwo gibt es Müll. Es gibt aber auch keine Mülleimer.
- Streichel-Cafés mit allen erdenklichen Tieren
- Es gibt "Maid-Cafés" in denen man Selfies mit einer Maid machen kann
- Keine Fahrradhelme. Fahrradwege, so vorhanden, werden nicht genutzt. Statdessen fahren alle auf dem Bürgersteig und keiner regt sich darüber auf
- Es gibt immer und überall saubere Toiletten
- Rauchen, auch in der Öffentlichkeit, nur in ausgewiesenen Plätzen
- Japaner:innen haben oft O-Beine und ein komisches Gangbild. Muss an den Schuhen liegen.
- An jeder Ecke gibt es Getränkeautomaten mit kalten und warmen Getränken
- Fußgängerampeln signalisieren Grün mit imitierten Vogelstimmen
- Abfahrende Züge in Bahnhöfen werden durch Jingles angekündigt