09.01.2020

Royal NP

In der Nacht dreht der Wind und bläst allen Dunst landeinwärts. Morgens ist es so klar wie lange nicht mehr und es riecht nach Meer.

Nach dem Frühstück kontaktieren wir die nächsten 3 Campingplätze, dass wir wegen der Brände nicht werden kommen können. Durras North meldet sich prompt.

Soo ganz entspannt können wir das nicht sehen. Nur Durras North ist aus der Tourist Leave zone rausgenommen. Rundherum dürfen wir nichts unternehmen und es gibt eine einzige Strasse rein und raus. Da darf nichts schiefgehen. Ausserdem sind alle Nationalparks zu. Was sollen wir da? Das schreiben wir auch so zurück. Sie verstehen das und überweisen uns sogar das Geld zurück.

Ein weiterer Campingplatz meldet sich mit ähnlichem Inhalt. Auch hier gibt es nur noch eine Strasse die wir benutzen können und die führt über Melbourne. Ein Riesenbogen wenn man die Küste nicht runterfahren kann. Wir antworten, dass wir die Situation in 5 Tagen checken und dann ensprechend reagieren werden.

An der Rezeption hier fragen wir, ob wir noch einen Tag länger bleiben können. Wir müssen zwar den Platz wechseln, aber es klappt. Morgen soll es nämlich dort wo wir laut Plan B hin wollen extrem heiss werden.

Für heute haben wir uns den "Royal NP" vorgenommen. Er beginnt etwas nördlich von hier und geht bis in den Süden Sydneys hinein. Wir haben gelesen, dass man Eintritt bezahlen muss - nur wo steht nirgends. Also fahren wir einfach los.

Wir folgen dem "Lawrence Hargrave Drive", was wir unserem Navi mühsam beibringen müssen. Lola wil immer auf die Schnellstrasse und wir am Wasser entlang. An verschiedenen Aussichtspunkten sieht man weit an der Küste entlang und auch die Cliffkante ins Hinterland ist klar.

Die Strasse führt irgendwann in einen tollen Wald hinein. So haben wir uns das vorgestellt. Leider fahren und fahren wir, aber sehen keine Walks. Nirgends ein Wanderparkplatz oder sowas. Nach ewig und 3 Tagen erscheint endlich ein Walk mit Parkplatz. Zufällig erscheint auch eine Parkrangerin. Wir fragen sie wegen des Tagespasses und sie stellt uns ein Ticket aus das wir online bezahlen können. Wir fragen sie noch nach anderen Tracks und ob sie vielleich einen Flyer oder sowas hat. Nö, hat sie nicht - aber schön schauen, dass auch alle Eintritt bezahlen.

Während ich dies schreibe landet gerade ein weisser Kakadu auf unserem Tisch. Ein schönes Tier. Er bleibt nicht lange genug weil es bei uns nichts zu fressen gibt. Schade.

Der kurze Wanderweg führt an einem Bachbett im Regenwald entlang. Es gibt verchiedene Eukalypten, Palmen und meine geliebten Farne. Es ist wahnsinnig trocken hier und der Bach steht eher als er fließt. Der Weg ist leicht zu gehen und so können wir uns auf rumstaunen und fotografieren konzentrieren. Nach 1,5 Stunden sind wir am Auto zurück. Von diesen Wegen dürfte es mehr geben.

Auf dem Rückweg gönnen wir uns den obligatorischen Café. Süße, kleine und geschmackvolle Cafés gibt es überall. Das ist sehr angenehm. In einem Supermarkt holen wir uns noch ein paar Bonbons und sehen Kiwis - aus Italien!

Nach einer Dusche, einem Keks und Schwatz mit den Nachbarn machen wir uns hübsch um nach Wollongong zum Essen zu fahren. Unsere Nachbarn, hier aus der Gegend sind immer wieder erstaunt von was wir alles erzählen. Vieles haben sie hier noch nicht erkundet. Sie nennen sich selbst "Beachees".

Wir bekommen einen Parkplatz direkt vorm "Level One" und einen Tisch am offenen Fenster zum Hafen zu! Die Bedingung kann sich sogar noch an uns erinnern. Wir uns auch an sie, denn sie redet sehr hoch und alles innerhalb einer halben Oktave. Was hat die Evolution mit den Stimmbändern der Frauen hier gemacht?

Zur Vorspeise nehmen wir frittierte Zucchiniblüten und Pepper&Salt Squids. Danach Lachs und Barramundi. Susi mag den nicht so, aber ich finde in total lecker. Während wir Essen schauen wir den Wolken zu die sich immer dichter über die Berge legen. Über dem Campingplatz scheint es zu regnen. Von den Nachbarn erfahren wir, dass das nicht der Fall war. Kurz drauf regnet es..
Kiwis aus Italien
Beim Abendessen in Wollongong