In der Nacht hat es anständigen Wind aus Süden. Der Camper hat richtig gewackelt und es hat gut abgekühlt. Zusätzlich hat es irgendwann angefangen zu regnen und es hat die ganze Nacht nach Rauch gerochen. Morgens ist alles mit braunem Sand oder Asche zugesaut.
Heute geht es weiter nach Gundagai, willkürlich auf der Landkarte ausgewählt. Wir umfahren die Brände westwärts. Zuerst geht es nochmals hinauf Richtung Robertson über den Macquarie Pass. Dort waren wir vor 2 Tagen schon mal, aber das ist eine total schöne Strecke. Wieder an einem riesigen Baum vorbei und wieder ohne Haltemöglichkeit. Schade. Es ist ein Ungetüm von einem Baum und bestimmt uralt. Zusätzlich jagen Elke gerade etliche MX5-Mazdas, die heute scheinbar eine Rundtour machen. Ist ja Samstag. Wir halten kurz vor dem Anstieg zum Pass um alle vorbeizulassen und ernten dafür freudiges Gehupe und Gewinke. Den Pass hoch hinter uns möchte ich auch nicht fahren :-).
Danach wird die Landschaft zunehmend flacher und von Landwirtschaft genutzt. Erst ist alles noch hügelig und grün, dann wird es flacher und die Weiden bestehen nur noch aus verdorrtem Grass und ab und an einem Baum. Hier gibt es hauptsächlich Rinder, Schafe und Lamas. Kängurus sehen wir leider nur tot im Strassengraben. Die Sicht ist dürftig weil rauchig. Von 12° am Morgen schrauben wir uns langsam auf 28, was für die Gegend hier verdammt kalt ist im Januar.
Nach 2 Stopps an Raststätten für Kaffee und Pitstops kommen wir am Nachmittag in
Gundagai an. In der Touriinfo schauen wir nach Campingplätzen und sonstigen Infos. Viel gibt es hier nicht. Keine grossartigen Walks, aber unweit eine Lakritz- und Schokoladenmanufaktur. Die Augen der hübschen Einheimischen hinterm Tresen werden gaaanz gross.
Wir schauen uns die 2 Campingplätze an und entscheiden uns für den der der Stadt am nächsten liegt. Wir installieren uns, werden vom Platzwart instruiert, weil wir natürlich verkehrt auf dem Platz stehen, und gehen auf Sightseeingtour. Es ist Samstag nach 4 Uhr und alles ist zu. Das Städtchen wirkt wie ausgestorben; hat allerdings ein paar schöne Gebäude.
Da wir heute direkt neben dem obligatorischen Elektrogrill stehen entscheiden wir uns für Beef aus der Gegend, Paprika und Zwiebeln vom Grill - Dazu Salat, weil wir noch Öl und Essig von gestern haben. Der Grill funktioniert super, lässt sich allerdings nur schwer sauber machen.
Die Frage ob wir morgen weiterfahren oder nicht steht noch aus. Wir haben mal ein paar Optionen durchgespielt. Yarram im Süden hat uns auch geantwortet, daß bei ihnen alles ok sei. Also doch Plan B mit der Variante östlich von Melbourne?? Es ist echt schwierig hier etwas zu entscheiden, weil die Situation morgen wieder anders aussehen kann.