Gedanken zu Kambodscha
Kambodscha ist unfassbar arm, gefühlt das ärmste Land, das wir bisher bereist haben. Gleichzeitig haben wir noch nie so geballt sündhaft teure Autos gesehen wie hier.
40% der Kambodschaner sind unter 16 Jahren. Wie sieht da eine berufliche Perspektive aus zumal in Schulklassen oft 60 Schüler von einem Lehrer unterrichtet werden?
Ein Gesundheitssystem ist eigentlich nicht vorhanden, wenn doch, im katastrophalen Zustand und zu teuer. Wer Geld hat geht zur medizinischen Versorgung nach Thailand.
Landschaftlich ist der größte Teil, zumindest in der Trockenzeit, nicht besonders schön. Das mag in der Ebene bei Regen, wenn alle Reisfelder grün sind, ganz anders sein. Der bergige Westen mit seinen Urwäldern hingegen ist eine wunderschöne Gegend.
Die Menschen sind freundlich, offen, manchmal fast zu unterwürfig. Es wird überraschend viel Englisch gesprochen, das hatten wir so nicht erwartet.
Der Strassenverkehr ist die Hölle. Und wenn man die Schulanfänger auf ihren Fahrrädern oder auch zu Fuß sieht, zwischen Autos, Bussen, Lastern, Mopeds, TukTuks auf der Landstrasse ..... Die Zahl der Verkehrstoten ist ziemlich hoch.
Ein großes Problem und für uns kaum verkraftbar ist der Müll. Immer, überall, Berge davon! In einigen Jahren wird der Tonle Sap nur noch aus Plastiktüten bestehen.
Das Highlight sind natürlich die Tempel - das große Kapital von Kambodscha. Angkor hat uns wirklich umgehauen, wir können uns immer noch nicht vorstellen wie es damals gebaut wurde. Aber auch andere Tempel haben uns mit ihrer Stille und Schlichtheit beeindruckt.
Die Hotels waren alle sehr schön mit tollen Zimmern. Einzig das Eco-Resort, das natürlich die beste Lage am Fluss hatte, kann im Hinblick auf Informationen, Service und Ausstattung noch einiges verbessern.
Die erste Reise mit privaten Guides? Es war alles gut organisiert und hat geklappt (für die Rückreise nach Phnom Penh mussten wir die Agentur kontaktieren). Natürlich ist es stark davon abhängig ob man mit dem Guide klar kommt. Sina hatte gleich den Sympathiebonus und wir haben uns richtig darauf gefreut ihn in der 3. Woche wieder zu sehen. Mit Vongsetha war es etwas schwieriger. Er hat manchmal ein bisschen zu viel erzählt, hatte aber auch ein sehr großes Wissen. Butta war sehr authentisch und hat offen über die Verhältnisse bzw. Probleme in seinem Land berichtet, was uns gut gefallen hat. Also: Es ist durchaus eine Option für die Zukunft mit Privatguide zu reisen.