Über Whakatane zur Coromandel-Halbinsel - Landkarte

Boah war diese Nacht kalt. Morgens sind es 15°, aber gefühlt wesentlich weniger. Was wahrscheinlich auch dem heftigen Wind geschuldet ist. Also frühstücken wir mal wieder im Camper.

Danach besuchen wir den örtlichen Farmersmarket. Es nieselt jetzt leicht. Als erstes springt mir ein Kaffeestand ins Auge. Hmmm, ein Shortblack der seinem Namen alle Ehre macht. An einem Stand wollen wir selbstgemachte Pflaumen-Walnuß-Marmelade kaufen. Aber das geht nicht. Es ist 10 Minuten vor dem offiziellen Start. Soso. Naja warten wir halt. Am nächsten Stand sehen wir den Winzer, dessen Gewürztraminer wir gestern hatten und schwätzen ein wenig mit ihm.

Wir fahren dann nordwestlich aus Gisborne raus und nehmen diesmal die Inlandroute des Eastcape. Die Strecke ist traumhaft schön durch eine Schlucht hindurch. An einigen Stellen muss ich einfach anhalten und Farne fotografieren. Besonders schlimm trifft mich dieser Wahn an der Taurangabrücke, einer von 2 alten Holzbrücken dieser Art. Auf dem 10 minütigen Walk finde ich viele verschiedene Farnarten in Fotografierhöhe. Etwas dunkel vielleicht, aber man kann nicht alles haben.
Das ist auch etwas tolles in Neuseeland. Überall gibt es etwas zu bestaunen und die Kiwis schildern es akkurat aus. Oft liegen Wasserfälle, Brücken, schöne Täler oder einfach nur Lookouts 5-30 Minuten zu Fuß von der Strasse entfernt. So hat man immer eine Abwechslung beim Autofahren. Man muss sich nur die Zeit nehmen und es lohnt immer.

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In Opotiki trinken wir einen Kaffee. Das Wetter ist mittlerweile super nachdem es auf dem Farmermarket noch leicht geregnet hatte. In einem Countdown kaufen wir noch Wasser und ein paar andere Kleinigkeiten. Die Kassiererin heisst Opal - schöner Name für ein hübsches Mädel. Wir waren uns heute nicht sicher wie weit wir fahren sollten. Die Campingplätze am Wasser sind am Wochenende immer sehr voll. In Ohope brummt der Bär, aber es wäre schon schön. Wir entscheiden weiter zu fahren bis Whakatane und dort mal nachzusehen. Dort gibt es keinen Strand und es ist deshalb wesentlich ruhiger. Strand haben wir auf der Coromandel-Halbinsel noch, also bleiben wir hier.

Der Platzwart hat ein tolles T-Shirt an:

• In my age
• I´ve seen it all
• I´ve heard it all
• I´ve done it all
• but I can´t remember it all.

Wir installieren uns und laufen in die Stadt um uns ein wenig umzusehen und ein Restaurant zu finden. Am besten gefällt uns Wally's on the Wharf. Es liegt direkt am Hafen und ist ein klassisches Fish & Chips-Takeaway. Aber man kann auch vor Ort essen. Sie werben mit fangfrischem Fisch - das ist doch mal was.

Nach dem Duschen, für 50 Cent für 5 Minuten Warmwasser, bestellen wir uns 2 Mahlzeiten Fish & Cips mit Salat, einen Shrimpscocktail und 2 Gingerbeer. Wir haben genau das Richtige gemacht. Während wir speisen kommen die Fischerboote rein und jede Menge Leute bestellen wie wir auch und geniessen das Tohuwabohu. Macht einfach Spass. Den Shrimpscocktail schaffen wir allerdings nicht und gönnen uns ihn, mit einer Flasche Merlot/Cabernet Sauvignon von der Hawkes Bay, beim Sonnenuntergang am Campingplatz. Auf dem Rückweg sehen wir noch bei einem Amphitheater die Vorbereitungen zu einem Shakespearestück. Wäre bestimmt schön, aber verstehen würde man keinen Ton und kalt wird`s auch schon wieder.

Nachtrag von Elke:
Thomas hat natürlich das wichtigste Ereignis des Tages vergessen: Nachdem ich einmal an einem Schild mit "Real Fruit Icecream" einfach vorbeigefahren bin, hat er mir dies immer vorgehalten. Heute bekommt er sein Eis schon um 10 Uhr morgens. Dazu werden 4 (!) Bällchen Vanilleeis zusammen mit dem Obst der Wahl - in diesem Falle Himbeeren - in eine Art Trichter gegeben. Darin mit einem Quirl vermischt und dann unten herausgedrückt direkt in die Waffel. Schmeckt sehr lecker - ich durfte dann doch auch mal probieren. Danke für den Tipp Adina - die Himbeeren waren bestimmt von Dir auf der Südinsel gepflückt!

Thomas:
Das Eis kam tatsächlich in eine Art Trichter. Wurde dann aber auf einer umgebauten Ständerbohrmaschine mit einem konusförmigen Bohrer regelrecht durch den Trichter in die Waffel gebohrt. Sah toll aus und die nette Frau hatte auch einen anständigen rechten Bohrarm. Das Eis hatte dann die Konsistenz von Softeis - aber wie gesagt - richtig lecker.

Die Nacht ist mal wieder kalt. Es ist zwar sternenklar, aber das Umgebungslicht des Platzes ist so hell, dass man fast keine Sterne sieht. Dafür ist der Morgen strahlend sonnig.

Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Nordwesten fast immer am Strand entlang. Nach Tauranga und Katikati kommen wir durch ein wunderschönes Tal mit vielen Farnen im Wald. Der Verkehr kommt uns ab jetzt meist entgegen. Die Auckländer fahren aus dem Wochenendvergnügen zurück. Soll uns nur recht sein. In Waihi kommen wir auf die Coromandelhalbinsel und gönnen uns einen Kaffee. Ich nehme diesmal wieder einen Kuchen. Unten normaler Teig, oben eine feste Masse aus Kokosnuss mit Lakritzstückchen drin. Abartig, aber nicht unlecker. Auf dem Weg weiter kommen wir an den ersten Kauribäumen vorbei.

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In Whangamata kaufen wir im Supermarkt, die sind hier immer offen, alles für einen Salat. Es ist nämlich richtig schön warm: > 25°C. Noch schnell tanken und dann wieder auf die Piste. Kurz vor Whitianga biegen wir auf eine abzweigende Strasse zum Meer ab. In Hahei gibt es einen Top10 Campinplatz mehr oder weniger am bekannten Hot Water Beach. Hier kann man sich bei Ebbe eine Kuhle buddeln (Schaufeln gibt es auszuleihen) und in bis zu 64°C heissem Wasser vor sich hin garen. Das ist eine echte Attraktion, wie man auch an der Vielzahl der schaufelnden Leute merkt. Nach einem Strandspaziergang ist mir mehr nach einem Bad im Pazifik. Und das ist echt toll das kann ich euch sagen.


Morgen schauen wir in Whitianga ob wir einen Bonecarvingkurs buchen können. Das wollen Elke und ich unbedingt machen.

Ich hab mit Susi geskypt. Sie kommt Donnerstag am frühen Nachmittag. Super - es klappt. Das wird bestimmt lustig.

Daraufhin hat sich Elke ein Curlywurly gegönnt ;-). Kennt ihr bestimmt alle noch!