Sonne pur
Heute Morgen ist es etwas bewölkt, aber schon beim Frühstück sehen wir ein wenig blauen Himmel. Apropos Frühstück: ich wähle heute den Kipper. Das ist eine "Spezialität" zum Frühstück. Ein geräucherter Hering der dann erwärmt wird. Das hatte ich schon mal in Schottland und fand das wohlschmeckend. Mag vielleicht nicht jeder. Elke begnügt sich mit Rührei und Lachs.
Für heute steht ein Besuch von St. Stephen’s Green an. Zuerst umrunden wir den Park und sehen uns die umliegenden Häuser an. Weil die Sonne immer mehr zum Vorschein kommt können wir uns sogar auf einer Parkbank 5 Minuten hinsetzen ohne zu frieren oder nass zu werden.
Es ist so schön geworden, dass wir uns einfach durch die Strassen treiben lassen. Ziel ist die St. Patrick’s Cathedral. Dort stehen schon einige Busse mit Spaniern rum und ob des schönen Wetters lassen wir das mit dem Anschauen des Innenraumes. Stattdessen laufen wir im Zickzack zum River Liffey. Dort wollen wir uns den ersten Kaffee des Tages gönnen. Weil es noch etwas windig ist setzen wir uns hinein. Mittlerweile machen die Iren richtig guten Kaffee und er ist offensichtlich das Hipgetränk.
Es geht weiter durch das Temple Bar-Viertel, wo es schon ganz schön voll ist. Es ist 1.Mai und die meisten haben frei. Viele müssen allerdings auch arbeiten, denn in der Innenstadt sind alle Geschäfte auf. Für heute stand noch der Besuch eines Fotografiemuseums auf dem Programm. Das hat dummerweise zu. Aber gegenüber ist eine kleine Fotoausstellung der Musikzeitschrift ¨Hotpress¨.
So und ihr werdet es nicht glauben: es stehen 1000 Sonnen am Himmel, kein Wölkchen ist zu sehen und....... wir gönnen uns ein Eis. Mit 3,80€ die kleinste Portion, die etwa zwei Bällchen entspricht, nicht gerade billig, aber das muß jetzt einfach sein.
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Quer durch alle Einkaufsstrassen gehen wir Richtung Hotel. Eigentlich würden wir uns jetzt gerne irgendwo in die Sonne setzen, einen Espresso trinken und den Leuten beim vorbeidefibrillieren zuschauen. Leider sind alle Plätze überall besetzt. Klar geht Anderen natürlich genauso bei dem Wetter. Also nehmen wir auf einem Steinklotz an einer scheinbar beliebten Kreuzung platz und geniessen die Sonne und die Atmosphäre. Ist schon schön hier! Wie kriegen langsam Hunger und so laden wir unser Gepäck im Hotel ab und machen uns auf den Weg.
Nachdem Elke gestern keinen Burger gekriegt hat holen wir das heute nach. Im "Bunsen" soll es unserem Reiseführer nach Gute geben. Im Temple Bar-Viertel liegt das "Bunsen". Also machen wir uns auf. So langsam gehen uns die Alternativwege aus, aber wir versuchen immer wieder etwas neues zu finden. Diesmal gehen wir in einem Bogen zum Liffey und dann an ihm bis zum Temple Bar-Viertel. Das "Bunsen" erweist sich als laut und die Speisekarte passt auf die Rückseite einer Visitenkarte. Das Bier ist sauteuer und schmeckt – hmmmm – komisch. Die Burger bekommen wir eingewickelt in Wachspapier, die Pommes in einer Pappschachtel, die Mayo macht man sich auf die Papierunterlage die auf dem Alutablett liegt. Bestecke gibts auch keine. Irgendwie wie bei McDonalds, vielleicht etwas vornehmer. Geschmeckt hats – so isses nicht, aber man sollte nicht alles glauben was im Reiseführer steht.
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Danach lädt mich Elke auf ein Bier in das "Temple Bar Pub" ein. Ein Teil eines 11teiligen Geburtstagsgeschenks. Sie nimmt ein Bulmer Cider und ich ein Guinness. Damit gehen wir nach draussen und geniesen die restlichen Sonnenstrahlen und die Menschenmengen, die sich durch das Viertel schieben. Irgendwann muss ich mal für kleine Königstiger und stehe plötzlich vor einer orginal Porzelanpissrinne. Wow, sowas gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Bei viel (H)A(r)ndrang aber praktisch – einer geht immer noch dran :-). Die Band, die jetzt dran ist, spielt typische irische Lieder. Ein Gitarist und Sänger, einer an der Fiddel, bei der schon diverse Rosshaare am Bogen herumflattern, und eine Frau mit einer Quetschkommode, die nicht größer ist als eine kleine Damenhandtasche. Die Musik ist klasse. So wie man sich das in einem Pub vorstellt, wenn auch wahrscheinlich wenige Iren da sind.
Gut gelaunt machen wir uns auf den Nachhauseweg und kommen bei einigen sehr schönen Werbeaufstellern vorbei. Ausserdem sind immer noch Musiker in der Grafton Street. Einige sind wirklich super.