Schwein muß man haben!
Um 5 ist die Nacht, in der wir eine Hyäne gehört haben, wieder rum. Es geht auf den letzten Gamedrive. Rayna und Josef geben alles damit wir die Big Five alle gesehen haben. Lange Zeit sehen wir so gut wie nichts. Zum Schluß hin wird es richtig hektisch. Über Funk kommen Meldungen über Rhino- und Elefantensichtungen. Die 2 fehlen uns noch. Klasse. Wir kommen an beides ganz nahe dran. Bei der Elefantenherde werden mehrere Jungtiere, die zum ausruhen am Boden liegen, von den Großen umringt und beschützt. Als sie sich erholt haben, stehen sie nacheinander auf und laufen jeweils in Begleitung der Mutter in den Busch. Am Ende haben wir außer vielen Vögeln doch wieder einen ganzen Haufen Tiere gesehen:
- Duiker
- Kudu
- Hippo
- Bushbaby
- Elefant
- Büffel
- Rhinozeros
- Geier
- Mongoose
- Giraffe
Nach einem wie immer üppigen Frühstück verlassen wir, von Rayna persönlich verabschiedet, das Kapama Camp. Da wir beim Reinfahren leider unsere Kameras nicht parat hatten, aber da schon viele Tiere gesehen haben, sind wir diesmal besser gewappnet. Es sind zwar nur etwa 9km zum Tor, aber da kann man viel bestaunen. Zuerst sehen wir 4 Zebras die unseren Weg kreuzen. Eins nach dem anderen zieht bei Elke etwa 10m entfernt vorbei. Dann sind auf meiner Seite 2 Kudus, allerdings durch Büsche verdeckt. Zum Schluß werden uns noch 4 Giraffen ganz nah beschert. Das ist wie eine kleine Safari – super.
Heute müssen wir zwar nicht so weit fahren, aber in den Reiseunterlagen wird darauf hingewiesen auf dieser Etappe besonders anständig und langsam zu fahren. Immer wieder werden Touris angehalten und irgend eines Vergehens beschuldigt um Geld zu erpressen. Elke fährt und sie fährt extrem vorschriftmässig. Alles staut sich hinter ihr, aber was solls. Einen sehr langsamen Laster trauen wir uns bergauf nicht zu überholen, weil eine durchgezogene Linie dies verbietet. Ausserdem sieht man auf der kurvigen Bergstrasse sowieso nix. Alle Anderen stört das wenig. Selbst in unübersichtlichen Kurven und vor Kuppen wird rücksichtslos überholt. Oft entstehen so gefährliche Situationen. Mittlerweile können wir 10000 Verkehrstote pro Jahr nachvollziehen.
Aber es hilft alles nix. Eine Traffic-Police-Streife winkt Elke raus. Er möchte den Führerschein und Reisepass sehen. Er beschuldigt uns über eine Linie gefahren zu sein. Über welche lässt er sich nicht aus. Auf Nachfrage meint er nur, dass er niemanden ohne Grund anhalten würde. Genügend Grund hätte er an der Stelle bei anderen zuhauf. Er schreibt sich das Nummernschild auf, gibt uns die Ausweise zurück und wir dürfen weiterfahren. Ob da ein Strafzettel kommt sehen wir vielleicht irgendwann auf der Rechnung des Autovermieters über den das laufen würde. Wir sind mal gespannt!
Elke fährt weiterhin vorsichtig alle Geschwindigkeitsbegrenzungen und Stoppschilder beachtend weiter. Wenn uns nochmals einer rauswinkt, dann weil wir ein Verkehrshindernis sind :-). Nach gefühlt einer Ewigkeit kommen wir in Hazyview an. Der Ort ist alles andere als schön. Wir fahren einmal ganz durch. Am Anfang ist ein Touristen-Infozentrum, dann kommen 2 Shoppingmalls. Wir wählen das Tourizentrum und dort das Kafa-Cafe. Beim Öffnen der Autotür merken wir schon – oha, das ist heiss und feucht. Die erhöhte Terrasse des Cafes umringt eine Wasserleitung aus der Wasser feinneblig versprüht wird. Ob das kühlen oder wässern soll ist nicht ganz klar. Nach 2 Espresso, einem Latte und einer Sprite schauen wir noch durch die Läden und kaufen 3 Postkarten. In der supermodernen und wahrscheinlich erst kürzlich eröffneten Mall kaufen wir Wasser und Saft für die nächsten Tage. Dann fahren wir über eine holprige Schotterpiste zum Rissington Inn.
Das Schlafzimmer mit Miefquirl an der Decke
Das Badezimmer
Das liegt nur einen km von Hazyview entfernt und absolut ruhig. Wir werden freundlich mit 2 kühlen Mango-Orangesäften begrüßt und dürfen uns im Anmeldebuch unter 2 Bodenheimern eintragen. Unser Zimmer ist, wie immer, riesig und mit allem ausgestattet. Der Fön wird besonders erwähnt – ein 2000W Ungetüm der die örtliche Stromversorgung wahrscheinlich lahm legt. Weiter wird die Karaffe mit Sherry aus Südafrika erwähnt. Zur freien Verfügung! Über der Badewanne sind diverse Ingredentien aufgereiht. Uns ist eher nach erfrischendem Pool den wir auch gleich nutzen.
Es ist, für mich, fast unerträglich heiss. Daher halte ich mich viel im Zimmer mit Miefquirl auf nachdem es am Pool auch zu heiss wurde. Kurz vor Sonnenuntergang gönnen wir uns einen Sherry auf der zimmereigenen Terrasse und planen den morgigen Tag.
Dann haben wir Lust auf was zu essen. Wir wählen das Springbockcarpacchio als Vorspeise. Elke nimmt den Salat mit geräucherter Forelle – von hier! Ich nehme das Curry aus Huhn und Prawns nach Mother-in-Law-Rezept. Die Forelle ist traumhaft und mein Curry ist auch sehr lecker. Während des Essens windet, blitzt und donnert es. Gibt aber nur ein paar Regentropfen.
Wie sich herausstellt sitzen die Bodenheimer direkt hinter uns. Leider können sie uns keine Tipps geben, denn sie sind auch noch nicht im Krüger-Nationalpark gewesen. Im Zimmer waren derweil die guten Feen und haben uns ein Betthupferl samt Wetterbericht aufs Bett gelegt.