Um 19:00 Ortszeit steigen wir in den Flieger nach Irkutsk und kommen dort morgens um 5:40 an. Es ist ziemlich kalt (9° aber plus), windig und es regnet. Naja wir sind halt in Ost-Sibirien. Am Flughafen empfängt uns Inna, eine 25-jährige, hübsche Fremdenführerin. Das Förderband ist etwa so lange wie an der Kasse beim Supermarkt und wir fragen uns wie das gehen soll. Aber es funktioniert erstaunlich schnell und reibungslos. Eine Kontrolleurin checkt ob jeder sein richtiges Gepäckstück hat; dann geht es endlich los. Wir wohnen mitten in der Stadt am Kirovplatz im Hotel Angara.

Bild: Hotel Angara Bild: Beim Denkmal für Alexander III und dem Heimatmuseum

Bild: Haus mit Schnitzereien Wie man sieht ist das Wetter spitzenmässig (ist Witz - liebe Inna). Das Bild vom Hotel entsteht erst am nächsten Morgen, da war das Wetter wieder schön. Wir sind in dicke Jacken eingehüllt und manchmal regnet es auch ein wenig. Alle fotografischen Aktivitäten verlegen wir auf den Rückweg, da sind wir nochmals 2 Tage hier. Trotzdem zeigt uns Inna schon mal alle wichtigen Strassen, die wir uns auf jeden Fall ansehen sollen. Es gibt hier sehr viele alte Häuser mit wunderschönen Holzschnitzereien. Diese sollen gegen böse Geister helfen. Zuletzt zeigt sie uns noch den Markt. Hier wird alles angeboten was der heimische Boden so hergibt. Zum Beispiel verkaufen burjatische Frauen ihre selbstgemachten Milchprodukte und es gibt kleine Nüsse von Zirbelkiefern die es nur am Baikalsee gibt. Abends gehen wir dann in ein von Inna empfohlenenes Restaurant essen. Gott sei Dank gibt es eine Speisekarte in Englisch, die Bestellung hätte sonst sehr lange gedauert. Wir haben zwar einen Russischkurs belegt und können alles lesen, aber mit dem Verstehen ist es dann so eine Sache. Wir essen sehr lecker, trinken gutes Bier und haben Spass mit unseren Russischkenntnissen.

Bild: Typisches Haus

Mit Inna und unserem Fahrer Aljek geht es nun endlich Richtung Baikalsee. Es sind 13°C und sonnig. Hier der Blick aus dem Hotelfenster morgens früh auf das "Graue Haus".

Bild: Blick aus dem Hotelfenster

Bild: Bunte Wunschbänder an einem heiligen Ort Auf der M-55 Richtung Süd-Westen fahren wir mit unserem Kleinbus auf guter Strasse nach Kultuk. Es geht über 2000m hohe Berge und unser erster Fotostop ist an einer heiligen Quelle. Die Burjaten knoten bunte Bänder an einen Baum und holen sich ihr heiliges Wasser in Kanistern und Flaschen. Die Bänder wehen bei Wind die Gebete oder Wünsche gen Himmel. Ein anderer Brauch ist es Geld zu spenden, dies passiert so im Vorbeifahren aus dem Autofenster. Der Boden ist bedeckt mit 10 Kopeckenstücken. Der nächste Stop ist dann erst oberhalb von Kultuk, das direkt am Ufer des Baikalsees liegt. Dort treffen wir ein paar Wohnmobilisten aus Deutschland und der Schweiz, die aus dem Baltikum kommend über Russland, China und die Seidenstrasse zurück nach Hause fahren. Nicht schlecht!

Bild: Der erste Blick auf den Baikalsee bei Kultuk Bild: Kultuk

Am südlichen Ufer entlang fahren wir durch Sludjanka und weiter nach Utulik am gleichnamigen Fluss. Dort werden wir in einem Camp 2 Tage lang bleiben. Gleich nach der Ankunft machen wir einen Spaziergang zu 3 Wasserfällen; der Enkelin, der Mutter und der Grossmutter - so erklärt es uns Inna. Der Weg führt uns durch das Dorf Utulik und vorbei an wunderschönen Birkenwäldern.

Bild: Unser Camp in Utulik Bild: Haus in Utulik
Bild: Birkenwald in Utulik
Bild: Birke Bild: Der 'Grossmutter-Wasserfall' Bild: Waldweg

Abends gehen wir noch an den See zum Sonnenuntergang. Wenig ausgeschlafen gibt es zum Frühstück auch noch den Getreidebrei "Freundschaft". So funktioniert das bei mir aber nicht mit der Freundschaft. Gott sei Dank gibt es noch ein paar hartgekochte Eier. Heute werden wir zu dem Kurort Arschan fahren. Der liegt ein ganzes Stück Richtung Westen, garnicht so weit von der Mongolei.

Bild: Ein buddhistischer Tempel

Bild: Im Stuppa Wir fahren durch das Tunka-Tal in die "Burjatische Schweiz". Das glaubt man sofort wenn man die schneebedeckten Berge des Ostsajan- und Chamar-Daban-Gebirge sieht. Das Panorama ist einfach umwerfend.

Unterwegs kommen wir wieder an einem buddistischen Tempel vorbei. Auch hier sind wieder bunte Stoffstreifen an die Bäume gebunden und wir dürfen sogar in die Stuppa und fotografieren. In Arschan selbst brummt dann der Bär. In diesem Kurort gibt es mehrere Heilquellen und einen Wasserfall. An den Quellen bilden sich lange Schlangen mit Menschen die sich ihre Kanister füllen wollen. Es gibt jede Menge Souvenirstände und auch viel Stände mit heilenden Kräutern oder Tees. Einige verkaufen auch Sachen aus Kamelhaar die scheinbar aus der Mongolei stammen. Wir stöbern ein wenig herum während Inna unser Essen in einem burjatischen Restaurant bestellt. Es wird 'Bose' geben - kleine, gedünstete Teigtaschen mit Hackfleischfüllung. Diese Art kennen wir auch aus der Mongolei.

Bild: Wunschbänder Bild: Der Wasserfall Bild: Maler am Wasserfall
Bild: Panorama der Berge
Bild: Tempel bei Arschan
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