Lough Dan und eine wunderschönes Hochmoor
Morgens ist der Himmel zu 100% bedeckt. Es soll aber im Tagesverlauf besser werden sagt Ann. Die Wetterdaten am Flughafen Dublin zeigen seit Tagen stabile Hochdruckwerte.
Heute morgen sind wir nur noch zu viert im Frühstücksraum. Zwei Frauen aus Südafrika die Afrikaans miteinander reden sind noch da. Ann hat 5 Zimmer zur Verfügung und managed das mit ihrem Mann zusammen. Den sehen wir allerdings nur morgens in der Küche rumhantieren.
Elke hat eine Wanderung zum Lough Dan für heute rausgesucht. Die geht zwar über Privatland, man darf aber drüberlaufen. Das ist alles andere als selbstverständlich. Am Startpunkt angekommen ist es so kalt und windig, dass wir die Fleecejacke und die Regenjacke anziehen. Wir laufen zuerst recht steil bergab an einzelnen Cottages vorbei. Die liegen so toll in der Landschaft, dass wir zu Hause unbedingt schauen müssen ob man die buchen kann. Der See (Lough) liegt tief zwischen kargen Bergen versteckt. Hier haben früher Bauern versucht zu überleben. Ging wohl auch nur bis zur großen Hungersnot gut. An den Hängen sind noch Spuren des Ackerbaus zu sehen. Alleine die langen, sauber aufgebauten Trockenmauern müssen eine Heidenarbeit gewesen sein.
Wir laufen ziemlich lange an einer dieser Mauern entlang und können an einem anderen Hang wunderbare alte Bäume bewundern. Etwas Licht wäre den Fotos allerdings zuträglich. Aber wir wollen nicht undankbar sein. Immer wieder flattern schöne Vögel herum. Je kleiner desto lauter sind sie! Plötzlich sehen wir einen Fasan direkt vor uns. Er ist wenig schreckhaft und lässt sich von uns fotografieren bevor er ohne Hast im Ginster verschwindet. Das ganze Gelände ist ein Game-Reserve und deswegen springen viele Hirsche umher.
Irgendwann erreichen wir den Lough Dan und nun kommt auch ab und zu die Sonne zaghaft raus. Man muss nur wenige Sekunden warten und die Lichtstimmung ist jedesmal anders. Das hat auch was. Mit den Schäfchenwolken von gestern wäre es bestimmt auch interessant. Oder mal im Nebel. Am See müssen wir einen kleinen Fluss über Steine darin überqueren. Das ist im Moment nicht weiter schwer, bei Regen sieht das aber ganz anders aus. Dann wären die Steine glitschig. Danach geht es stetig weiter bergauf durch den Wald den wir die ganze Zeit links von uns hatten. Wieder sind es zum Teil uralte Bäume. Das ist hier echt klasse. Die wachsen jedoch nur dort so schön wo der Wind nicht so bläst. Ab einer gewissen Höhe und Lage laufen wir aber nur noch durch Heide und Moor. Ist aber nicht weniger schön – wenn man sowas mag. Gegen Ende können wir auch den Lough Tay sehen. Die ganze Zeit über sehen wir keinen einzigen weiteren Wanderer.
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Blick vom Lough Dan Richtung Lough Tay
Am Auto angekommen sehen wir eine (englische?) Schulklasse die scheinbar auf dem "Wicklow Way", einem Weitwanderweg, unterwegs ist. Könnten wir uns für einen weiteren Urlaub auch vorstellen. Die Wanderung war nur 7km lang und wir haben durch Fotografieren ziemlich lange gebraucht. Es ist aber noch genug Zeit um einen großen Bogen zu fahren um Avoca zu besuchen. Dort gibt es eine alte, bekannte Weberei.
Von Sally Gap fahren wir westwärts über eine traumhafte Hochebene. Hier wächst nur Heidekraut und ein helles hohes Gras. Mit dem passenden Licht müsste das berauschend aussehen. Hier oben ist es allerdings wieder durch fehlende Sonne und schneidenden Wind saukalt. Auf der N81 fahren wir etwas gen Süden und gönnen uns in Blessington im örtlichen Bookshop mit angeschlossenem Kaffee eine Pause.
Der Laden ist gerammelt voll und darum wird für uns kurzerhand ein Tisch, auf dem Bücher ausgestellt sind, geräumt. Ich bestelle einen Mocha und denke dabei an einen Mokka; bekomme jedoch einen Kakao mit etwas Kaffee drin. Naja. Dann halt noch einen Espresso hinterher. Dazu gibt es ein mit dem Messer unteilbares Choclate-Crunch-Teil und ein Mincedmeetbisquit. Das ist nicht etwa mit Hackfleisch gefüllt sondern mit einem süßen Chutney. Reisen bildet!
Später fahren wir dann über Hollywood, ja so heisst das wirklich und hat auch die entsprechenden Buchstaben am Hang, wieder Richtung Osten nach Avoca. Das ist etwas ernüchternd und eigentlich nicht der Rede wert. Aber 2 schöne Postkarten und eine Seife finden in unserem Rucksack Platz. Auf dem Parkplatz steht ein Bücherbus. Das hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Toll, dass es das noch gibt.
Später fahren wir dann über Hollywood, ja so heisst das wirklich und hat auch die entsprechenden Buchstaben am Hang, wieder Richtung Osten nach Avoca. Das ist etwas ernüchternd und eigentlich nicht der Rede wert. Aber 2 schöne Postkarten und eine Seife finden in unserem Rucksack Platz. Auf dem Parkplatz steht ein Bücherbus. Das hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Toll, dass es das noch gibt.
Im B&B setzen wir uns etwas in die Sonne. Es ist windstill und man könnte fast ins schwitzen kommen. Gegen 6 fahren wir nach Rathdrum und gehen, viel Auswahl gibts ja nicht, nochmals ins "Jacob's Well". Uns ist heute beiden nach Fish&Chips. Das muss man den Iren lassen, selbst im Pub schmeckt das richtig gut. Weil der örtliche Supermarkt noch auf hat gönnt sich Elke ein "Curlywurly". Das hatte sie zuletzt in Neuseeland.