Von Singen nach Radolfzell - 16,7km
Durch die abgeschiedene Lage des Gasthofs und der, der Stadt abgewandten Seite unseres Zimmers, war die Nacht sehr ruhig. Wir hatten Bedenken wegen der Autobahn im Tal. Nur die Fliegen nerven.
Das Frühstück entspricht gerade mal so dem Standard. Dann geht es wieder bei blauem Himmel los. Wir müssen erst mal 2,5km bis und dann durch Singen was fast eine Stunde dauert. Singen ist ein schönes kleines Städtchen. Wäre auch nicht schlecht hier zu übernachten.
Danach geht es durch Wald Richtung Osten. Das Wetter ist toll; sonnig, aber nicht zu heiss und wir haben tatsächlich oft Waldpfade. Die Steigungen sind nicht allzu gross. In Steißlingen gönnen wir uns einen Café. Dann geht es mal wieder bergauf Richtung Strahingen. Leider zu viel auf Teer, aber man hat einen tollen Blick auf den Bodensee.Von der Ruine Homburg ist der 360°-Blick noch besser.
Ein Museum in Singen
Der Bodensee im Hintergrund
Hält der Zug sonst nicht?
Da wir uns noch gemütlich Radolfzell ansehen wollen und die geplante Strecke zum Schluss viel auf Asphalt durch bebautes Gebiet geht, steigen wir in Stahringen in den Zug. Je EIN Euro für 15 Minuten Fahrt - Spottbillig!
Unser Hotel " Zur Schmiede" liegt keine 2 Minuten vom Bahnhof entfernt, Altstadt und See in direkter Nähe. Unser Gepäck ist auch schon da! Also duschen, umziehen und wieder los.
Wir schauen uns Radolfzell an, indem wir mäanderförmig die Gassen durchschlendern. Später gehen wir östlich des Bahnhofs an den See. Überall gibt es Biergärten. In einem gönnen wir uns eine Pause und eine Erfrischung. Wir flätzen uns in Liegestühlen und schauen aufs Wasser. Im Schatten ist es mit dem Wind vom See her schon fast zu kühl.
Um 17:15 laufen wir wieder los. Diesmal vom Bahnhof rechtsraus. Im "Steg11" haben wir vorsichtshalber reserviert. Wir schauen, es ist ein Bootshaus, auf den See und bestellen Saibling und Fleischkäse. Dummerweise setzt sich eine Frau hinter mich die in Vanille-Parfum gebadet hat. Sowas gehört verboten! Später gönnen wir uns noch einen Absacker im Liegestuhl mit Blick auf den See.
Im "Steg11"
Mehr als Deutlich
Absacker im Liegestuhl
Auch diese Nacht war sehr ruhig obwohl das Hotel ja wirklich extrem zentral liegt. Das Frühstück ist super, damit könnte man einen Wandertag gut durchstehen. Nur dass wir heute nur sitzen werden. Da man von den Gleisen bis zum See nur 70m bewältigen muss, setzen wir uns noch ein bißchen ans Ufer und meditieren das vollkommen glatte Wasser an. Schön!
Zurück fahren wir direkt nach Mainz, mitten durch den Schwarzwald. Bevor der Zug einfährt wird durchgesagt, dass er heute nicht in Mannheim und Worms halten wird. Vielstimmiges Aufstöhnen! Viele wollten in Mannheim umsteigen. Im Zug ist manchmal MA und WO durchgestrichen auf der Anzeige, dann ist es wieder da. Einige um uns herum schauen wie sie anders fahren können, einen Schaffner zum Fragen findet man nicht, und in Karlsruhe steigen auch einige aus, die nach MA wollten. Ab Karlsruhe kommt die Durchsage "nächster Halt Mainz", es gibt einen Schaffner, der zur Entschädigung Gummibärchen verteilt (nur haben die, die vorher ausgestiegen sind davon nichts abbekommen). Etwa 25 Minuten später wird der Zug immer langsamer und hält in ....MANNHEIM! Später auch in Worms. Bis kurz hinter Worms haben wir keine Verspätung, bis wir in Mainz einfahren dann aber 30 Minuten.
Der Querweg wird es nicht unter die TOP 3 unserer Lieblingswanderwege schaffen, dafür gab es einfach zu viel Teer und Schotter. Die Landschaft hat uns sehr gut gefallen. Nach vorherigen Schwarzwald-Besuchen waren unsere Ansprüche an Gastronomie und auch die Hotels schon hoch. Leider haben wir eine richtig gute Küche vermisst, vor allem regionale Spezialitäten. Hat natürlich auch mit Corona zu tun. Und das von allen Hotels die Autobahnraststätte das Beste war ist bezeichnend.