17.02.2020
Angkor Thom
Die Nacht ist sauheiss und ohne Klimaanlage geht's nicht. Außerdem praktiziert der Nachbar Dauerduschen mitten in der Nacht. Und dann gibt's zum Frühstück auch noch keine Suppe.
Vongsitha, unser neuer Guide, holt uns um 8 ab. Es gibt "National-" und "Local-Guides". Local sind nur für einen bestimmten Bereich zuständig. Nach langjähriger Praxis können sie National werden. Vongsetha, ein Nationalguide, ist komplett anders als der sehr zurückhaltende Sina. Sein Englisch besser und schneller. Für uns also eine Umstellung.
Heute geht es zum
Angkor Thom. Angkor Wat kennt jeder. Gemeint ist damit meist eine ehemalige Hauptstadt eines riesigen Reiches. Diese besteht aber aus unzähligen Tempelanlagen mit unvorstellbaren Ausmaßen. Bevor man das Gelände betreten darf muß man sich ein Ticket besorgen. Dazu wird man fotografiert und bekommt einen personalisierten Zugangspass. 72$ für 7 Tage finde ich angemessen.
Wir betreten Angkor Thom über eine Brücke und ein steinernes Tor. Vongsetha überschüttet uns mit Informationen. Behalten werden wir davon sehr wahrscheinlich nicht viel, aber das Internet weiss alles :-). E ist noch recht früh und nicht so voll. Das ist normalerweise ganz anders - wenn die Chinesen da sind. Alle Tempel hier sind er Hindugottheit Shiva geweiht. Der Tempel Angkor Thom ist riesig und so etwas haben wir noch nie gesehen. Da es noch keinen Mörtel, Zement und so etwas gab, sind alle Steine passgenau zugehauen worden. Eine Meisterleistung, alleine das schon. Zusätzlich sind alle Steine auch noch reich verziert. Das Licht ist zwar gerade nicht so gut, aber wir fotorafieren wie die Blöden. Wir sind regelrecht geflasht.
Die verschiedenen Tempelanlagen sind so groß, daß wir, um dort hinzukommen, das Auto nehmen. Vielleicht sieht man das ein wenig auf der
Karte.
Weiter geht es mit dem
Bayon-Tempel. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Auf der Elefantenterrasse liegt gerade die Sonne. Perfekt zum Fotografieren. Allerdings werden die Touris auch mehr und es wird immer schwieriger keine auf einem Bild zu haben.
Elefantenterrasse
Es ist Mittag und auch die Guides und Fahrer haben Hunger. Also machen wir an einem Restaurant, auch das gibt es hier zu Hauf, Halt. Danach fahren wir nochmal zur Elefantenterrasse und sehen uns den Zick-Zack-Weg des Leprakönigs an . Tote müssen diesen Weg entlanggetragen werden bevor sie verbrannt werden. Dieser Weg ist natürlich reich mit Steinmetzarbeiten verziert.
Danach fahren wir zum
Ta Phrom Tempel. Dieser Tempel wurde zu großen Teilen so gelassen als man ihn entdeckt hat. Große Würgefeigen haben sich in und um die Sakralbauten gelegt. Hier ist natürlich der Teuel los, denn jeder möchte ein Foto von sich vor den Attrakionen haben. An einem Baum wird sogar Schlangegestanden damit jeder mal drankommt. Es sind noch nicht mal Chinesen da!!!!!
Als richtiger Tourist muss man noch einen Sonnenuntergang auf einem Tempel erleben. Am Phnom Bakheng muss man schon um 4 Uhr sein um noch einen Platz zu ergattern. Insgesamt dürfen nur 300 Personen gleichzeitig rauf. Wir sitzen nun 2 Stunden rum, 18:15 ist offiziell der Sonnenuntergang. Die Sonne wird tasächlich rot, versinkt aber dann im Dunst.
Gegen 7 sind wir im Hotel - völlig zugestaubt, nassgesschwitzt und stinkig. Wir schrubben uns und die Schuhe ab und gönnen uns die Strasse hoch noch ein paar Frühlingrollen und ein zischendes Bier. Morgen werden wir dann Angkor Wat besuchen.