12.03.2020
Elefanten falten und Maulbeeren
Die Besitzerin erzählt uns beim Frühstück, daß die 3 Australier die hier noch sind, gegen 3 in der Früh nach Hause gekommen seien. Einer ist am Fuß verletzt und eines der Mopeds ist kaputt. Vollgesoffen! Während wir essen kommt einer der 3 und bestellt ein TukTuk zum Krankenhaus. Später stellt sich heraus, daß die Schwellung des Fußes nur eine Prellung ist - nix gebrochen. Dollbohrer! "Drink don't Drive" hätten die mal besser beherzigt.
Nach dem Frühstück bekomme ich meinen privaten Elefantenfaltkurs. Eigentlich ganz einfach. Nur bei den Ohren muss ich noch etwas üben. Die sind hier echt nett!
Naja. Es ist der erste Versuch!
Hausaufgabe
Wir nehmen heute 2 Citybikes und fahren los. Zuerst fahren wir bei der Frau am Webstuhl vorbei und kaufen einen der Tischläufer als Mitbringsel. Sie freut sich, morgens früh schon etwas zu verkaufen und uns tatsächlich wieder zu sehen. Das mit dem Preis haben wir gestern wohl missverstanden. 150000 wäre für den Tischläufer und ein größeres, einfaches Tuch. Letztendlich zahlen wir 80000, also gerade mal 8€. Ein Spottpreis für die Arbeit!
Dann schwingen wir uns wieder auf die Drahtesel und fahren zur ehemaligen Start- und Landebahn der Amerikaner im Vietnamkrieg. Ich dache, da könne man bestimmt gut radfahren. Pfeiffendeckel - vernachlässigte Schotterpiste.
Die ehemalige Landebahn der Amerikaner im Vietnamkrieg
Also fahren wir wieder zur Hauptstraße zurück. Gleich drauf sehen wir ein Wat bei dem gerade an einer neuen riesigen Buddhastatue gearbeitet wird. Sehr beeindruckend. Leider sind wir nicht züchtig genug gekleidet (wir haben kurze Hosen an) um uns weiter umzusehen. Es macht Spaß im Schneckentempo, schneller geht echt nicht mit den Hobeln, an allen Geschäften vorbeizufahren und überall reinzuschauen.
Etwas weniger schön ist, daß wir auf die "Schnellstraße" von Vientiane nach Luang Prabang wollen. Hier fahren viele schwere Laster an uns vorbei. Einige ziehen lange, schwarze Rauchfahnen hinter sich her. Heisst ja schlieslich Verbrennungsmotor. Am "Morgenmarkt", der heisst so, steigen wir wieder ab und schauen uns um. Man sieht, daß hier die Einheimischen einkaufen. Es gibt keinen Trödel sondern nur Haushaltswaren und natürlich Obst, Gemüse, Fleisch und so was. Ich schaue nach Messern, weil ich vom ersten Laosurlaub noch schöne Große in Erinnerung habe. Leider gibt es auch hier nur gepresste Chinaware. Die die mir gefallen sind eher kleinere Macheten. Ich hoffe auf Luang Prabang.
Latsprecherspulen handgewickelt
Einfach nur schön
Der Standardherd
Standard Fussbekleidung
Getrocknete Büffelhaut zum Knabbern
Bambussprossen
Was es alles gibt!?
Kräuter ohne Ende
Dann geht es wieder auf die Schnellstraße zu unserem eigentlichen Ziel. Die Organic Farm wurde uns von unserer Vermieterin empfohlen. Sie liegt am Nam Song, von wo sie auch ihr Wasser hochpumpen. Die Elektroinstallation dazu spottet jeder Beschreibung. Funktioniert aber. Etwas weiter am Fluss waschen 2 Frauen ihre Wäsche. Ein Schulkind kommt mit dem Fahrrad an, stellt es ab und geht ganz selbstverständlich durchs Wasser auf die andere Seite. Wahrscheinlich wohnt sie da und das ist ihr täglicher Weg. Zwei Touristen werden mit großen, aufgeblasenen Lasterschläuchen ausgeladen und beginnen ihre Reise nach Vang Vieng zurück. Auf der Reise dahin liegen viele Bars am Flußufer. Nachdem mehrere Touristen beim Tubing umgekommen waren sind 24 Bars geschlossen worden. Es gibt immer noch welche. Bars und Dollbohrer!
Bei der Farm gönnen wir uns einen Café und einen Maulbeershake. Die Beeren werden hier frisch vom Baum gepflückt. Sowas hatte Elke auch noch nicht. Auf dem Weg zurück laufen wir noch auf die kleine Insel vor Vang Vieng. Auf meiner Karte sehe ich, daß wir mitten im Wasser stehen :-). Die Karte ist wohl bei etwas höherem Wasserstand gezeichnet worden. Der Aussichtspunkt blickt auf eine Straßenbaustelle. Wir kaufen uns vorsichtshalber für 30 Cent pro 1/2 Liter noch etwas Wasser und gönnen uns am Fluss im Schatten sitzend ein 7UP. Eiskalt!
Lastenesel
Das sollte mal meine Französischlehrerin sehen
Heute nehmen wir die Fahrräder um zum Abendessen zu kommen. Die irgendwann neue Strasse wurde heute neu zusammengeschoben und ist etwas glatter als sonst. Sehr angenehm wenn man mit dem Rad fährt. Wir fahren über den Nachtmarkt der gerade erst aufgebaut wird. Jeden Tag aufbauen - abbauen. Das muss ja auch nerven. Wir fahren noch eine Gasse ab die wir tatsächlich noch nicht kennen und kehren dann im Sweet Mango ein. Die Prawn Cracker und das auch sonst leckere Essen haben es uns angetan.
Der Nachhauseweg ist diesmal nicht nur schneller sondern auch durch den Fahrtwind kühler. Wir gönnen uns noch ein Absackerbier auf der Terrasse und schauen wieder den Geckos zu.
Morgen früh geht es mit dem Bus weiter nach Luang Prabang. Dort müssen wir eine Nacht bleiben, weil wir nicht direkt nach Nong Kiauw weiterkommen.