Schon wieder Sonne

Es ist Pfingstmontag und die Sonne lacht.

Wieder sind Ballons über dem Dordognetal zu sehen. Wir laufen den Berg herunter um Baguette zu holen. Auf der Dordogne ist ein wenig Nebel zu sehen. Sehr schön. In der Patisserie im Ort ist viel los. Die beiden Bäckersfrauen begrüssen jeden laut und in einer Stimmlage mit der sie wahrscheinlich sonst trockenes Brot schneiden. Französische Frauen können locker 3 Oktaven über den deutschen Frauen reden. Da ist man direkt Glockenhellwach. Wir holen das Baguette und noch 2 ¨Teilchen¨ - man weiss ja nie.

Weil das Wetter so schön ist wollen wir in den Jardin d´Eyrignac. Das sollen besonders schöne Gärten um ein Schlößchen sein. Privatbesitz natürlich. Wir fahren über Sarlat Richtung Norden hinaus. In Sarlat ist trotz oder wegen des Feiertags der große Leclerc geöffnet! Am Schloß bezahlen wir 25€ Eintritt für uns beide. Recht happig. Die Gärten bestehen zum großen Teil aus zugegebenermaßen schön geschnittenen Buchsbäumen. Das mag man vor 200 Jahren vielleicht ganz schön gefunden haben, aber wir finden es auf Dauer etwas langweilig. Die Rasenflächen darf man nicht betreten, das ist den Angehörigen der Familie vorbehalten die ab und an telefonierend übers Gelände wandeln. Mit unserem Ticket dürfen wir sogar noch einen Spaziergang durch die angrenzenden Ländereien und Wälder machen. Sehr nett.

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Wir würden ja gerne einen Café trinken, aber das muss nicht hier sein. Auf der Landkarte sehen wir eine schöne Strecke die uns in einem weiten Bogen Richtung Heimat bringt. Auf dem Weg kommen wir an einem kleinen Restaurant vorbei. Hier trinken wir was. Ganz kommod zwischen Einheimischen. Über sehr kleine Nebenstrassen kommen wir wieder nach Sarlat und fahren weiter nach Westen nach Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil. Namen gibts hier - echte Zungenbrecher.

Elke weiss, dass die Walker-Krimis, die wir gerne lesen, von einem Dorf in der Gegend inspiriert wurden. Le Bugue im Tal der Vézère. Liegt nicht weit entfernt also fahren wir da mal hin. Dort steigen wir aus und laufen einmal die Gassen hoch und runter. Also welche Inspiration einem hier kommen soll ist uns schleierhaft. Es gibt tausende Dörfer die ein gewisses Flair haben - Le Bugue gehört für uns nicht dazu. Vielleicht war ja Rotwein im Spiel :-).

Mittlerweile hat es sich ganz schön zugezogen. Wir schauen auf eine geschlossene und teilweise dunkle Wolkendecke. Ausgerechnet heute wollen wir ins Dorf zum Essen. À la Terrasse - eigentlich!

Bevor wir ins Dorf gehen schauen wir nochmals auf die Burg hoch. Heute sind wir etwas früher und die "Geschäfte" haben noch auf. Ein Drechsler macht gerade einen Kreisel. Eine französische Familie steht davor und unterhält sich mit ihm. Auch wir stellen uns dazu und kommen alle ins Gespräch. Er weiss sogar was Kreisel auf deutsch heisst! Lustiger Kerl. Ich kauf dann natürlich einen - ist doch klar.

Es hat nicht geregnet!!! Und durch die Wolken ist es einigermaßen warm. Wir konnten draußensitzend essen. Es gab einen Vin de Pêche und einen Pineau comme Aperitif. Danach hat Elke sich für den Rinderspieß und ich mich für das Tatare entschieden. Siehe Bilder unten. Tatare gibt es bei uns selten. Hier sieht man es recht oft. Es ist auch kein durchgedrehtes, sondern einfach einigermaßen fein geschnittenes Fleisch. Obenrauf gab es noch ein rohes Ei! Das gehört einfach dazu. Ich geb zu - man muß es mögen. Mir schmeckt es.

Wir wohnen ja direkt neben einer Kirche. Die läutet, wie scheinbar viele andere auch etwas seltsam. Volle Stunden mit der Anzahl Schlägen wie die Uhrzeit halt. Aber im Abstand von etwa einer Minute nochmals! Damit man nochmals mitzählen kann? Manchmal aber auch 3 x 3 Schläge mit anschließendem größerem, längerem Geläut. ??????