Bild:

Die Felsen von Zhangjiajie

Ich habe gestern meinen GPS-Tracker im Bus vergessen. Ich hoffe der ist heute im Bus. Ist er nicht, denn der Bus ist ein anderer. Mist. Kun will den Fahrer von gestern anrufen und schauen ob das Ding noch da ist.

Wir haben ganz gut geschlafen in diesem sehr ruhigen Luxuszimmer. Das Frühstück ist sehr hektisch, da es am Rande der riesigen Eingangshalle des Hotels stattfindet, es ist sehr unübersichtlich und unstrukturiert aufgebaut, man läuft hin und her bis man sich seine Sachen zusammen gesucht hat. Alleine einen Platz zu finden ist eine Herausforderung. Spass macht das nicht und so sollte kein Tag beginnen.
Bild: Noch wissen wir nichts von unserem Glück Bild: Akustisch sind alle 1,5 Mrd. Chinesen hier
Noch wissen wir nichts von unserem Glück
Akustisch sind alle 1,5 Mrd. Chinesen hier
Bild: Schöne Eintrittskarte Danach fahren wir ein kurzes Stück bis zur Ticketstation der Seilbahn, die uns zu den berühmten Felsen von Zhangjiajie bringt. Diese zählen übrigens zum UNESCO-Welterbe. Ju Li, unsere örtliche Führerin, stellt sich mit unseren Pässen für die Tickets an. Die sind personalisiert und werden – Achtung – über Daumenabdruck abgeglichen. Die spinnen die Römer! Das ganze dauert etwa 45 Minuten und das in einer Halle mit einer Akustik weit über der des Frankfurter Bahnhofs. Eine Lautstärke die man sich nicht vorstellen kann. Hörbeispiel gefällig? Kurz vorm Hörsturz können wir endlich in die Reihe der glücklichen Ticketbesitzer und dürfen unseren Daumenabdruck abgeben. Danach geht es in einen Bus der uns zur Talstation bringt.

Dort wiederum werden unsere Rucksäcke und Taschen gescannt; wir selbst laufen wie an einem Flughafen durch den Metalldetektor. Dann dürfen wir, nach erneutem anstehen, in die Kabine. 8 Leute passen da rein. Die Fahrt dauert leider nicht lange, lässt aber schon mal erahnen was uns erwartet. Leider ist das Wetter nicht so dolle. Die Sicht ist bescheiden und die Sonne zeigt sich erst gar nicht. Schade. Oben angekommen stellen wir uns für den nächsten Bus an. Dieser bringt uns an einen Aussichtspunkt mit McDonald-Anbindung. Dort, nicht im McDonald, verbringen wir etwa 20 Minuten um dann in den nächsten Bus zu steigen - anstellen nicht vergessen. Dieser Bus bringt uns zum Ausgangspunkt eines Weges der entlang der besten Aussichtspunkte führt. Tausende mit uns stürmen aber erstmal den KFC. Pervers in dieser grandiosen Landschaft, aber ein Café wäre nicht schlecht. Danach bekommen wir Freizeit und den Treffpunkt zur Weiterfahrt.

Der Kinofilm "Avatar" wurde von der Landschaft hier inspiriert und die Kulisse dazu ist wirklich grandios. Nur die vielen chinesischen Touris sind ein Gräuel. Die Aussichtsterrassen sind nicht gerade groß und so dauert es ein wenig bis man mal an die Brüstung zum Fotografieren darf, weil jeder von jedem mit jedem ein Bild oder Selfie machen muss. Man glaubt gar nicht wie viel Platzbedarf ein Bild braucht. Jeder hat einen Selfiestick von etwa einem Meter Länge und der richtige Winkel und Ausschnitt muss durch Probefotos erst ermittelt werden.

Nach 1,5 Stunden Dauerbeschallung und immer wieder mühsamen aktiven Anstehen ist es eigentlich genug, wenn die wirklich tolle Landschaft nicht wäre. Bei Licht und Sonne oder echtem Nebel und nicht nur Dunst muss das unvorstellbar schön sein.
Zeitvertreib beim Anstehen
Die Seilbahn ist von einer Firma aus Österreich
Die Bergstation
Bergkiefer mit Glasfaseranschluß
Die Sicht könnte besser sein
Andererseits hat der Dunst auch seinen Reiz
Das hat schon was
Den hätte es nicht gebraucht
Kun zeigt uns den Treffpunkt
Die Landschaft stand Pate für den Avatar-Film
Man könnte sich auch tragen lassen
Es ist wirklich an alles gedacht
Ach ja. Landschaft gab es auch noch
Eine Natursteinbrücke
Chinesisch müßte man können
Die Webcam würde ich gerne anzapfen
Schaut da einer in die Landschaft?
Das würden sie sehen
Ok. Es gibt auch andere
Wenn der Platz nicht reicht wird es 2-stöckig
Ist aber auch echt toll
Insgesamt werden es 257 Bilder!
Mit dem Panoramaaufzug geht es runter



Die Glasbodenbrücke

Bild: Freßstände bei der Glasbodenbrücke Kaum am Treffpunkt geht es weiter. Anstehen und ab in den Bus. Der bringt uns zum Aufzug. Ein gläserner Aufzug bringt uns die 326 Höhenmeter in einer Minute runter auf fast Ticketgebäudeniveau. Unten angekommen geht es – genau! In einen Bus, der uns zurück zum Ticketgebäude bringt. Die Fahrten sind zwischen 3 Minuten und 45 Minuten lang. Mal stehen wir, mal sitzen wir. Beim Ticketgebäude steigen wir in den vorletzten Bus des Tages der uns zur "Glasbodenbrücke" bringt. Die Fahrt dauert nur 40 Minuten :-).

Die Brücke führt über eine Schlucht, hat einen gläsernen Boden und ist neben dem Karstgebirge die 2.Attraktion hier und dementsprechend voll. Hier darf man noch nicht mal größere Taschen, Rucksäcke oder Fotoapparate mitnehmen. Trotzdem werden alle kleineren Taschen gescannt und wir laufen durch einen Detektor. Wieder Anstehen, denn es dürfen pro Stunde nur 800 Leute auf die Brücke. 16:59 muss der Vorgängertrupp raus sein. Dann dürfen wir rein, allerdings erst wieder anstehen um Überschuhe in Empfang zu nehmen. Man, man, man. So langsam reichts. Um 17 Uhr wird es schon langsam dunkel. Ausserdem nieselt es leicht und die Sicht ist natürlich auch nicht wirklich prickelnd. Den Chinesen macht das aber nix. Die, die sich auf den Glasboden der Brücke trauen, fotografieren sich mit dem Handy in allen erdenklichen Posen. Das ist wesentlich interessanter als die Brücke.
Das erwartet uns - wieder mal Anstehen
Aber nur mit Überschuhen zu betreten
Was macht man nicht alles
Uuuuund ....
Action
Ein langer Arm tuts auch
Der Selfiestick bietet aber mehr Freiheit
In der Gruppe ist es noch spaßiger



Bild: 180°-Panorama
Bild: Und nochmals von der Seite
Nach einer Stunde ist der Spuk auch für uns vorbei und wir fahren zum Hotel zurück das wir gegen 18:40 erreichen. Wow. Was für ein Tag! Das Abendessen nehmen wir heute nicht gemeinsam ein. Wir bekommen jeder einen Bon für das Buffett im Hotel und das ist echt ausgefallen. Mehrere Stationen an denen frische Nudelsuppen mit verschiedenen Inkredenzien zubereitet werden. Fisch und Meeresfrüchte in großer Auswahl dazu. Sushi, Krabben, Krebse, verschiedene Muscheln und vieles mehr. Man weiss gar nicht wo man anfangen soll. Elke weiss zumindest wo sie aufhört – am Nachtischbuffett mit Crème Brulée und Mousse au Chocolat.

Ach ja. Mein GPS-Tracker ist wieder da. Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir plötzlich an einem anderen Hotel und der Fahrer von gestern reicht ihn durch die Tür! Blöd nur, dass ich später in Deutschland feststellen werde, dass er die ganze Zeit nix aufgezeichnet hat!
Zurück      Landkarte      Weiter