Bild: Nebel auf 1500m

Verrückte Welt

Bild: Blick zurück auf Îlet à Cordes Bild:
Blick zurück auf Îlet à Cordes und auf Cilaos
Morgens Früh sind alle Wolken weg – der Himmel wunderbar blau. Nach dem wieder nicht erwähnenswerten Frühstück fahren wir los. Unser Ziel heute Bourg-Murat. Das liegt auf 1500m und mehr oder weniger am Fuße des Piton de la Fournaise. Einem aktiven Vulkan, der etwa alle 9 Monate etwas ausspuckt.

Da es nur eine Strasse nach Cilaos gibt fahren wir also genauso zurück wie her. Das Licht ist jetzt morgens aber viel schöner. Man kann blöderweise meist schlecht anhalten und so gibt es die meisten Bilder nur in unserem Kopf. Elke meistert jede noch so enge, steile Spitzkehre, beschwert sich aber permanent über die Reunionesen die ihr auf ihrer Seite entgegen kommen. Und das sind sehr viele, auch einige Radfahrer quälen sich hoch. Was wollen so viele Leute an einem Samstag dort oben?
Bild: Elke auf Pirsch Wir fahren aber nicht bis an Meer zurück sondern biegen vorher Richtung L´Entre-Deux ab. Das soll ein noch typisches Creolendorf sein. Direkt an der Touriinfo bekommen wir einen Schattenparkplatz. Waren es in Cilaos noch 11°C sind es hier 26°C. Wir besorgen uns einen Stadtplan, weil unser Reiseführer einige besonders schöne und typische Häuser ausweist. Einige sind wirklich wunderschön und haben auch einen tollen tropischen Garten drumherum. Als Kolonialherr liess es sich hier bestimmt gut leben. Nach einem Kaffee und einer Orangina geht es weiter nach Bourg-Murat. Dafür müssen wir aber erstmal runter zur Küste und dann wieder ins nächste Tal hoch.
Die Touriinfo in einem typischen Haus Typisches Haus Typisches Haus Typisches Haus Typisches Haus Manche Häuser sehen etwas vernachlässigt aus Manche Häuser sehen etwas vernachlässigt aus Versteckte Schönheiten Ein kleiner Supermarkt Bei einem Café an der Hauptstrasse
Bilder zum vergrößern anklicken (Javascript muss aktiv sein)

Bourg-Murat

Bild: Goyavier Die Strasse geht immer höher und höher. Man traut seinen Augen nicht. Es gibt Almwiesen, Kühe mit Kuhglocken um den Hals, Ahornbäume mit Herbstlaub (neben Baumfarnen) und es regnet. Die Sicht geht gegen 0 und die Temperatur ist auf 11° gefallen. Verückte Welt! Ein riesiges Einkaufszentrum sowie die örtliche Touriinfo sind geschlossen. Wir schieben das mal auf den nahenden Winter. Viel gibt es hier sonst nicht anzusehen. Wir gönnen uns einen Kaffee an einem Strassenschnellimbiss und fahren dann ein wenig die „Route de Volcan“. Diese führt auf über 2000m zum Ausgangspunkt unserer morgigen Wanderung auf den Piton de la Fournaise. Am Nez de Bœuf, der Rindernase, ist ein herrlicher Aussichtspunkt an einer senkrecht abfallender Felswand. Leider ist die Sicht gerade auf vielleicht 50m. Auch der Scheibenwischer läuft die ganze Fahrt über. Wir drehen rum – bringt ja nix. Am Strassenrand verkauft ein Mann Eingemachtes und Goyavier. Das sind nur hier wachsende Beeren, etwas größer als Kirschen, wie kleine Granatäpfel aussehend. Schmecken tun sie nach Erdbeere und Banane. Elke kauft für 2 € ein Schälchen. Daraufhin dürfen wir den Saft dieser Frucht probieren. Lecker.
Bild: Die Landschaft versinkt im Nebel Bild:
Die Landschaft versinkt im Nebel
Keine Sicht am Col de Bœuf
Im Hotel L´Ecrin beziehen wir ein kleines Zimmer, aber wenigstens mit Terrasse. Bei schönerem Wetter könnte man zumindest mal draussen sitzen. Aussicht ist leider dürftig. An der Rezeption bestellen wir für morgen früh ein Frühstück zum mitnehmen, da wir vor der offiziellen Frühstückszeit loswollen. Bis 11Uhr sollte man es an den Kraterrand geschafft haben, sonst ziehen Wolken auf. Normalerweise! Manchmal auch schon vorher! Die Wettervorhersage laut Concierge sieht gut aus.

Abendessen heute im "La Kaz". Da haben wir vorsorglich einen Tisch bestellt. Ist ja Wochenende.
Bild: Abends im La Kaz Bild: Abends im La Kaz Bild: Unser opulentes Frühstück
Abendessen im La Kaz und Frühstück für morgen
Wir gehen an der Hauptstraße entlang und jede 2. Lampe geht bei unserem Vorbeigehen aus. Hmmmm? Taschenlampe habe ich dabei. Vor 7, also zu früh, kommen wir im „La Kaz“ an. Als Nichtfranzose kann man sich das erlauben. Es läuft Musik aus Mali. Blues! Schonmal super. Sofort reden der Ober und ich über Musik aus Afrika. Er erklärt uns aber auch die Speisekarte, deswegen sind wir ja eigentlich hier. Elke nimmt das Chop Suey Bœuf und ich das Cari Poulet. Mein geschmortes Huhn enthält sogar einen Hals. Wow, das in einem Restaurant. Klasse. Das gab’s bei uns früher zu Hause öfter. Dazu gibt es Reis, rote Bohnen und ein scharfes Rougail aus Peperoni und Zwiebeln. Lecker.

Ein Junge vom Nebentisch sagt "Guten Appetit". Er ist aus Berlin und für 3 Monate Austauschschüler hier.

Das Essen, sowie die Unterhaltung über Musik und der Junge haben Spass gemacht. Auch er und seine Gastfamilie wollen morgen auf den Vulkan. Vielleicht sehen wir uns dann wieder. Zum Abschluss gibt es einen Rum. Einen mit Zimt- und einen mit Vetiviergeschmack. Dank Offlinewikipedia klären wir das auch.

Im Hotel steht unser Frühstück auf dem Zimmer. Ein Heisswasserbereiter, löslicher Kaffee, Zwieback, Butter, Marmelade, Nutella, Käse und etwas Obst und Saft.



zurück      Landkarte      weiter