Hippos satt
In der Nacht hat es ein wenig geregnet – mal wieder. Heute morgen müssen wir früh frühstücken, denn um 8:15 sollen wir an der Anlegestelle für den Boattrip sein. 7:30 gibt es ausnahmsweise für uns schon was zu essen. Allerdings ist der Obstsalat in einer Miniportion rationiert und der Käse abgepackt. Das hatten wir schon besser.
Die Boote sind kleiner als die üblichen Touristenschaukeln. Es sind nur 14 Leute insgesamt. Direkt gegenüber der Anlegestelle ist eine Hippo-Großfamilie von 22 Stück. Sie werden hier liebevoll Townies genannt, weil es die sind, die nachts durch die Strassen ziehen und die Gärten leerfressen und weswegen man nicht ohne Auto des nächtens unterwegs sein soll.
Wie fahren in die Lagune hinein und sehen noch viele Hippo-Familien. Die Lagune ist nur etwa 1,5m tief und so sehen wir die Hippos echt gut. Der Skipper erzählt uns alles Mögliche über diese Tiere. Zum Beispiel, dass sie nicht schwimmen können und trotz ihres enormen Gewichts nur etwa 16kg Grünzeugs pro Tag fressen. Da sie 3 Mägen haben verwerten sie aber das Futter optimal. Ich hab dann so für mich gedacht: 16kg mal 22 Viecher pro Nacht – das macht sich in so einer Kleinstadt schon bemerkbar. Desiré hat erzählt, dass sie sich sogar auf dem Bowlinggreen bedienen.
Auf Hippo-Safari
Etwas weiter sehen wir noch 2 Fischadler. Wir kommen recht nah dran und können diese großen Vögel gut bestaunen. Zwei Giant Kingfisher posieren auch noch für uns, während die Krokodile eher uninteressiert wirken. Am Ufer steht viel Schilf in dem Webervögel ihre Nester bauen. Der männliche Vogel braucht etwa 5 Tage für den Bau. Dann lockt er ein Weibchen an um sie von der Behausung zu überzeugen. Die schaut sich alles genau an. Gefällt es ihr nicht zerrupft sie das Nest und das Männchen versucht es wieder solange bis es klappt!
Einen interessanten Baum gibt es auch – den Coastal Hibiskus. Die Blüten sind morgens gelb und wenn es ein heisser Tag ist sind sie abends rot. Dann fallen sie ab. Der Baum hat jeden Tag Blüten, aber halt jede nur einen Tag lang.
Nach 2 Stunden und sehr viel Input sind wir am Jetty zurück. Das Wetter hätte mit etwas Licht noch besser mitspielen können. Auf der Hauptstraße gönnen wir uns einen Kaffee im Thyme Square. Der Espresso ist echt der Beste bisher. Dann geht es weiter auf die Pirsch.
Ausser den Hippos gibt es noch eine andere Attraktion hier. Der iSimangaliso / St.Lucia Wetland Park. Das ist ein Naturschutzpark, der von einem See (auf dem wir heute morgen waren) einerseits und dem Indischen Ozean andererseits geprägt wird. Die Landschaft ist dadurch etwas ganz Einzigartiges. Tiere gibt es auch massig – ausser Giraffen und Löwen. Dafür gibt es 1600 Nashörner, wovon wir tatsächlich 3 sehen und Leoparden. Die sehen wir leider nicht. Dazu kommen unzählige Vogelarten.
An einem Aussichtspunkt im iSimangaliso-Nationalpark
Am Gate werden wir wieder einmal Zeuge wie umständlich und unkoordiniert man einen einfachen Prozess gestalten kann. Es sind zwar nur 10 Autos in der Schlange, aber keiner weiß wie er an einen Permit gelangt und das obwohl 4 Mitarbeiter das zu regeln versuchen. Irgendwann klappt das dann doch. Wir bekommen eine Rechnung von 50cm Länge auf der außer dem Preis auch noch die Verhaltensregeln innerhalb des Parks stehen.
Der Teil des Parks der befahrbar ist, aussteigen darf man nur an ausgewählten Plätzen, ist etwa 45km lang. Höchstgeschwindigkeit 50 – auf Sandpisten 25. Da man ja nun doch öfter anhält um aus dem Auto ein paar Bilder von Tieren oder der Landschaft zu machen brauchen wir ewig. Aber das macht ja nichts. Wir sehen Rhinos, Kudus, Büffel, Gnus, Zebras, einen Wasserbock, Paviane, Meerkatzen und viele Vögel. Durch die wunderschöne Landschaft ist es fast schöner als der Krüger. Durch das viele Grün und die Größe des Parks, den man nur zum Teil besuchen kann, findet man aber die Tiere nicht leicht.
Ein junges Meerkätzchen
2 kämpfende Büffel
Ein Duiker
Ein Wasserbock
Rhinos in der Ferne
Paviane auf der Straße
Es zieht sich zu
Schöne Pflanzen gibt es natürlich auch
Regenwolken über Cape Vidal
Leider wird das Wetter immer schlechter. Blitz und Donner ist zwar ganz schön, aber zum fotografieren fehlt das Licht. Gegen halb 5 fahren wir aus dem Gate raus. Es regnet. Im Guesthouse angekommen, kommt richtig viel Regen runter und es stürmt noch dazu. Auf unserem Bett finden wir eine dicke Wolldecke vor. AHA! Das Abendessen auf einer Terrasse fällt wohl aus.
Wir fahren bei Regen los. Überall stehen große Pfützen. Das Restaurant, das wir uns ausgesucht haben, hat leider kaum Fisch auf der Karte. Da es immer heftiger regnet beschließen wir nochmal ins Ocean Basket zu gehen. Während wir schmausen können wir auf eine Straßenlaterne schauen. Gegen die rabenschwarze Nacht sieht man – es schüttet. Auf dem Nachhauseweg durch Wohngebiet sehen wir kein einziges Hippo, obwohl wir extra einen großen Umweg fahren.