Lesotho über den Sani-Pass
Eines der Highlights dieser Reise soll die Fahrt über den Sanipass werden. Die Drakensberge gelten als das schönste Gebirge der Welt und Lesotho gehört irgendwie auch noch dazu. Alle Bilder die wir davon gesehen haben, haben uns beeindruckt. Das einzige Problem ist wie immer das Wetter.
Gestern Abend war es ja sternenklar, deshalb hatten wir berechtigte Hoffnung auf klare Sicht. Und tatsächlich ist es wolkenlos als wir aufstehen. Super. Das Frühstück ist etwas spartanischer als sonst, aber nicht weniger gut.
Bild: Unser Tourvehikel Um 8:30 werden wir von einem Jeep mit 11 Sitzen abgeholt. Zwei weitere aus dem B&B fahren mit. Ein paar km weiter nehmen wir noch zwei Touris auf. Es sind Holländer die wir schon zweimal in anderen Unterkünften gesehen haben. In Underberg wird, mit noch zwei weiteren Paaren, das Auto vollgepackt. Wir müssen vorab noch ein Formular mit unseren Passdaten ausfüllen, denn wir verlassen Südafrika und reisen in Lesotho ein – und umgekehrt.
Gegen 9:30 geht es dann los. Unser Fahrer hält immer mal wieder an und versorgt uns mit Informationen zu Ausblicken, Häuserbau oder auch Tieren. Wir sehen z.B. einen roten Bischof (wunderschöner orangeroter Vogel) und zwei Kraniche. Wenige km sind noch geteerte Strasse, dann nur noch Schotterpiste – und was für eine! Bis zur Grenzstation Südafrika darf man noch mit einem "normalen" Auto fahren. Ohne Bodenfreiheit geht aber schon hier nichts mehr. Nach dem Grenzposten sind nur noch 4×4-Fahrzeuge erlaubt und das mit gutem Grund. Von Grenzstation zu Grenzstation sind es zwar nur 8km, aber die überwinden einen enormen Höhenunterschied. Der Fahrer fährt fast ausnahmslos mit Allradantrieb und im Kriechgang. Für die 8km brauchen wir 1 Stunde. Dabei sind zwei Fotostopps von maximal 5 Minuten. Auf der "Straße" liegen riesige Felsbrocken und es gibt sehr tiefe Löcher. Es gibt Bestrebungen eine geteerte Strasse bis oben zu bauen. Dann wäre das mit dem Abenteuer und mit dieser Verdienstmöglichkeit aber vorbei.
Ein erster Eindruck
Die 12 Apostel
Hier geht die Straße noch
Die südafrikanische Grenzstation
Und schon geht es weiter
Wir halten wie gesagt nicht oft an. Dort wo wir halten können ist es aber atemberaubend schön. Das Licht ist fast perfekt und die Landschaft unbeschreiblich. Genau so haben wir das auf Bildern immer gesehen. Oben, auf 2873m, angekommen bekommen wir gleich beide Stempel in den Pass – den Einreise- und den Ausreisestempel für Lesotho. Überraschenderweise beginnt direkt oben am Pass eine funkelnagelneue, perfekt glatte Teerstraße. Von den Chinesen gebaut.
Aus dem fahrenden Auto raus
Was für eine schöne Stimmung
Unbeschreiblich
Da hoch müssen wir
Ganz schön steil
Wir sehen eine große karge Hochebene vor uns, die auf drei Seiten von Bergen umgeben ist. Direkt am Grenzposten liegt auch der höchstgelegene Pub Afrikas. Da verbringen wir später etwas Zeit. Aber zuerst "besuchen" wir ein Dorf mit den typischen Rundhütten. Alle Tourmitglieder, einschliesslich eines 2.Jeeps. drängen sich in eine dieser Rundhütten. In der Mitte ist ein kleiner Souvenirstand aufgebaut und auf der Feuerstelle steht ein Topf. Interessanterweise erzählt uns ein Zulu verschiedenes über die Basotho, die hier leben. Er spricht halt Englisch. Danach gibt es für Jeden ein Stück selbstgebackenes Brot aus dem Topf. Sehr lecker.
Ein paar andere Bewohner stimmen einen Gesang an und tanzen dazu – die Sammelbüchse davor. Einerseits natürlich nicht uninteressant und eine Einnahmequelle, aber andererseits immer ein wenig wie im Zoo. Wir sind da beide immer hin- und hergerissen.
Hier oben ist es zwar etwas frischer, aber nicht kalt. Allerdings ziehen recht schnell Wolken heran. Im Pub bestellen wir eine Suppe und trinken einen Kaffee und Tee. Alle gehen hinein, nur Elke und ich nicht. Wir werden jetzt in einen Pub gehen wo es hier so schön ist. Zwei Lesothoer machen Musik. Einer trommelt auf einer bezogenen Blechbüchse, der Andere spielt auf einer einsaitigen Doppelblechbüchsenkonstruktion. Aber es klingt echt gut.
Die Suppe müssen wir schon überdacht geniessen, denn es hat sehr plötzlich angefangen zu regnen. Ein Gewitter zieht direkt über uns. Ein tolles Spektakel. Viele Blitze und tiefes Donnergrollen. Die Lichtstimmung ist nun natürlich eine ganz andere. Bald darauf beginnt die Bergabfahrt. Nun ist die Schotterpiste auch noch naß – aber unser Fahrer meistert das echt gut. Nur noch einmal halten wir an einem Aussichtspunkt, aber hier entstehen meines Erachtens die schönsten Bilder. Genauso wollte ich das sehen.
Die Kurven werden immer enger und steiler Das ist ne Straße Endlich oben Die 2 wollten sich unbedingt fotografieren lassen Der Souvenierstand Typische Rundhütten Kleine Gesangs- und Tanzeinlage für uns Das höchstgelegene Pub Afrikas 2 Musikanten Im Pub
Bild: So schön liegt das Dorf auf der Hochebene
So schön liegt das Dorf auf der Hochebene
Bild: Was für ein Licht auf den 12 Aposteln!
Was für ein Licht auf den 12 Aposteln!
Gegen 4 kommen wir wieder im B&B an. Es regnet. Ob es heute Forelle gibt?
Der Strom ist seit etwa 18Uhr weg und ein kleiner Generator versorgt nur das Haupthaus. Internet geht natürlich nicht, aber das kann man locker verschmerzen.
Was etwas schmerzt ist, dass es wieder keine Forelle gibt. Durch den Stromausfall ist die Speisekarte zusätzlich ausgedünnt. Daher nehmen wir wieder das sehr leckere Steak. Heute müssen wir auch bezahlen. Das wollen wir natürlich, wenn es geht, mit Karte machen. Wie funktioniert das eigentlich mit den Kartenterminals? Über Internet? Über Telefonleitung? Fakt ist – es geht trotz Stromausfall.
Wir lassen uns noch eine Kerze geben und gehen zu unserer Hütte, die in vollkommener Dunkelheit liegt. Wäre toll zum Sterne gucken. Nur blöd, dass der Himmel bedeckt ist. Mein ebook-Reader hat Hintergrundbeleuchtung. Ich kann kommod lesen. Elke nicht!
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