Weiter zu den nördlichen Drakensbergen
In der Nacht hat es nochmals anständig geregnet. Die Luft ist morgens klar. Strom gibt es immer noch nicht, daher ist auch das Frühstück etwas beschränkt.
Wir fahren heute dummerweise etwa 100km die selbe Strecke zurück die wir gekommen sind. Um von den südlichen in die nördlichen Drakensberge zu kommen müssen wir erst Richtung Osten dann nach Norden um wieder in den Westen abzubiegen. Die Alternative wäre eine Schotterpiste und das muss nach dem gestrigen Tag nun nicht auch noch sein.
Oberhalb von Underberg der Blick auf die Drakensberge
Die Landschaft verändert sich total. War es rund um Underberg sehr grün, wird es immer karger und auch heisser. Ruck-zuck sind es wieder über 30°. Von Grün ist keine Spur mehr. Das Gras ist braun und es gibt Schirmakazien überall. In Eastcourt brauchen wir beide mal eine Pause und trinken im Wimpy Kaffee. Die Stadt ist alles andere als schön. Offensichtlich gab es erst eine Fabrik und dann wurden die Häuser drumrum gebaut. Aber Internet gibt es gratis zum Kaffee.
Tolle grüne Landschaft
Noch ist die Besiedlung hoch
Nach weiteren 100km fahren wir von der Autobahn ab. Die Besiedlung ist eindeutig dünner. Das wenige Vieh braucht viel mehr Land um satt zu werden. Links von uns, also Richtung Lesotho, sehen wir wieder dicke Wolken und Regenwände. Wir fahren durch das beschauliche Winterton und das extrem quirlige Bergville. Wahrscheinlich weil heute Markttag ist.
Schirmakazien und trockene Felder
Klasse Wolken zum fotografieren
In einem Café mitten im Nirgendwo halten wir nochmals und gönnen uns eine Pause. Elke nimmt einen Grapetiser und ich einen Espresso. Auf der Karte sehe ich ein Scone mit Biltong. Abgefahren! Das muss ich probieren, zumal noch Butter und Marmelade dazu gereicht werden. Es schmeckt ungewöhnlich, aber nicht schlecht.
Wir kommen den nördlichen Drakensbergen immer näher. Die Wolken sind klasse zum fotografieren vor der grandiosen Kulisse. Irgendwann nach 2 sind wir in der Montusi Mountain Lodge die ganz toll am Hang mit Blick auf das Amphitheater, eine 5km lange Bergwand, liegt. Wir haben ein kleines Häuschen mit erstklassigem Blick, einer Terrasse, einem Bad, einem Schlafzimmer und einem Wohnzimmer mit Kamin. Super!
Eine der Besitzerinnen erklärt uns alles und weist auch auf Wanderwege hin. Nach fast 3 Wochen im Auto, Bus, Jeep oder Boot freuen wir uns auf etwas Bewegung. Natürlich müssen wir gleich übertreiben und auf den naheliegenden Hilltop. 300 Höhenmeter bei 30°. Wir schaffen es - fast. Kurz vor dem Gipfel ändert sich das Wetter. Es ziehen Wolken auf und der Wind ist heftig. Wie schnell das gehen kann wissen wir seit gestern. Die Lodge liegt auf etwa 1360m, der Hilltop auf 1600 irgendwas. Also drehen wir um. Aber die Aussicht ist grandios. So schön hätten wir uns das nie erträumt.
Zurück in der Lodge müssen wir zuerst duschen. Das war ganz schön heiß und anstrengend. Danach schauen wir bei einem Tee und einem heftigen Sturm den Wolken zu. Wir sehen direkt auf das "Amphitheater" das auf fast 3000m ansteigt.
Nach dem Abendessen (bestend aus einer Garnele in Tempura, Rinderfilet mit Pilzrisotto und Squashies, Cheesecake oder nur Cheese) geniessen wir noch einen KVM-Brandy an der Bar und schauen dem Wetterleuchten zu. Dazu gibt es ein Konzert von Fröschen und weiss der Teufel noch was. Es ist so schön – es ist fast nicht auszuhalten.
Während ich auf der Terrasse sitze und schreibe fängt es an zu regnen. Wir sind gespannt wie das Wetter morgen wird. Wir wollen etwas wandern und ansonsten unseren letzten Tag genießen.