Bei strahlend blauem Himmel fahren wir zunächst zur großen Stupa in Thimphu. Angehörige von Toten kommen 49 Tage nach dem Tod hierher um zu beten und 108mal um die Stupa zu laufen. 49 Tage, weil danach die Reinkarnation abgeschlossen ist. Dodo erzählt, dass das um die Stupa laufen ein Mantra sei und dass Mantra Mindguiding oder Mindprotecting bedeutet. Zumindest habe ich ihn so verstanden. Die Angehörigen sind den ganzen Tag hier und werden von weiteren Angehörigen versorgt. Während wir hier sind hören wir zusätzlich einen hohen Geistlichen über Lautspecher beten.
Dann fahren wir zum Dochu-Pass hoch (3068m), wo wir eine absolut grandiose Aussicht haben. Rundherum nur schneebedeckte Berge, selbst Matthias sagt so einen klaren Himmel hatte er hier noch nie. Wir sind im Fotografier- und Guckrausch!
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Dann geht es hinunter ins Tal wo es wesentlich wärmer ist und sogar Kakteen wachsen. Von Metsina aus wandern wir zum Kloster Chimi-Lhakhang, dem Kloster des verrückten Mönchs. Der war zwar nicht verrückt, aber seine Methoden waren wohl sehr unkonventionell. Er soll auch für diverse Nachkommen verantwortlich sein. Daher gibt es hier viele Abbildungen des männlichen Geschlechtsteils an Häuserwänden und als hölzernen Schlüsselanhänger. Frauen und Männer, die einen Kinderwunsch hegen, lassen sich im Kloster mit einem Holzphallus segnen.
Danach geht es zum Hotel Pema Karpo Resorts in Wangdue auf 1240m, das schön am Fluss liegt. Das Hotel ist neu und etwas steril. Gleich nebenan gehen wir in einen kleinen Laden um Wasser und 10 Bonbons zu kaufen und werden sehr professionell von einem kleinen Jungen bedient. Er ist wohl der einzige, der ein wenig Englisch spricht und allzu oft scheinen hier keine Touristen hereinzukommen. Er und sein Freund wollen partout fotografiert werden und ich Dussel hab die Sofortbildkamera nicht dabei. Am Abend trainieren vor dem Hotel einige Männer Dart mit großen, groben, selbstgemachten Pfeilen. Sie zielen auf eine Minischeibe über eine Distanz von etwa 30m. Unglaublich. Heute beim Abendessen gibt es ausnahmsweise mal Fisch!!
Da wir gerade ein wenig Einblick in das bhutanische Familienleben haben, ein Statement zum viel erwähnten Bruttonationalglück: Bhutan hat in den letzten Jahren seine Lebensbedingungen stark verbessern können, die Lebenserwartung stieg auf 66 Jahre, was verglichen mit Indien sicher viel ist. Die Menschen hier sind freundlich, wirken zufrieden mit ihrem Leben, müssen nicht hungern oder auf der Strasse leben (zumindest dort wo wir unterwegs waren). Wir haben aber auch arme Menschen gesehen, bei denen das Glück noch nicht angekommen zu sein scheint. Z.B. einen kleinen Jungen, der bei einer Wanderung ein Stück mit uns lief. Er war Waise, lebte bei seinen Großeltern. Er trug (zwei verschiedene) Handschuhe, was in der Gegend nach Sonnenuntergang auch nötig war, aber Badelatschen ohne Socken, weil er dafür kein Geld hatte.
Heute Frühstück erst um 8:00! Habe ich schon erwähnt, dass Matthias uns sonst immer früh aus dem Bett zerrt? Das früheste war 3:45 - wir sind doch im Urlaub!
Wir fahren über Punakha hinaus zu einem Viewpoint wo man den Dzong besonders gut sehen kann. Dort vereinigen sich männlicher und weiblicher Fluß. Dann geht es weiter nördlich zu einem Parkplatz mit einer Hängebrücke über den weiblichen Fluß. Die Wanderung geht zum Khamsum Yulley Namgyal Stupa. Am Anfang, auf etwa 1300m, ist der Weg noch schön flach. Die Reisernte startet gerade erst, so dass wir die Felder noch bewachsen genießen können. Das Tal ist wunderschön, allerdings ist es auch ziemlich heiß. Thomas Thermometer zeigt 29°C an. Angaben über Maximaltemperaturen in Bhutan im Oktober liegen fast überall deutlich unter 20°. Die Stupa liegt auf einem Hügel und wir sind schwer am Keuchen und Schwitzen. Dafür entschädigt aber der Rundumblick, den wir oben vom Dach der Stupa haben.
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Wieder zurück geht es über eine andere Stelle des Flusses und wir fahren zu einem Picknick, das für uns am Fluss direkt neben dem Dzong vorbereitet ist. Es gibt Momos, Gemüse, Pakoras und zum Nachtisch Guaven (habe ich noch nie gegessen).
Dann schauen wir uns den Dzong von Punakha an. Er ist nicht ganz so groß wie der in Thimphu aber nicht weniger beeindruckend. Weil es noch nicht so spät ist machen wir auf der Rückfahrt noch einen Abstecher zur längsten (Fußgänger- und Vieh-) Hängebrücke Bhutans (220m), die wir natürlich hin und zurück laufen müßen.
Dann schauen wir uns den Dzong von Punakha an. Er ist nicht ganz so groß wie der in Thimphu aber nicht weniger beeindruckend. Weil es noch nicht so spät ist machen wir auf der Rückfahrt noch einen Abstecher zur längsten (Fußgänger- und Vieh-) Hängebrücke Bhutans (220m), die wir natürlich hin und zurück laufen müßen.
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Wir wollen nochmal in das kleine Geschäft vom Vortag gehen um von den beiden Jungs Sofortbilder zu machen. Leider sind sie nicht da, dafür möchte der Rest der Anwesenden Fotos haben und Thomas verteilt alle Bilder, die noch in der Kamera sind. Essen gibt es heute in Punakha. Es gibt geröstete Erdnüsse mit Schnittlauch als Entrée. Kürbissuppe mit Karotten und Ingwer, Momos mit Käsefüllung (hmmmm), Rindfleisch, Gemüse und Reis. 3 Bier á 140Ngultrum. Sonam geht dann noch mit luftgetrocknetem Rindfleich rum. Superlecker, fast wie Biltong, das wir in Namibia kennengelernt haben.