unser Häuschen vom Cowhill aus Etwas südlich von Fort William liegt das Örtchen Onich. Wir finden zwar das Haus recht schnell, aber wo gibt es den Schlüssel dazu? Die aus dem englischen übersetzte Beschreibung, ohne Umlaute, ist etwas missverständlich. Wir klingeln einfach mal an einem Haus und fragen halt nach. Naja, knapp daneben ist auch vorbei. Das Haus ist wirklich toll, hat nur leider keinen Seeblick, aber sonst stimmt alles. Hier kann man sich ohne weiteres für eine Woche wohlfühlen. Abends gönnen wir uns den Fisch und einen Merlot-Rosé aus Chile. Deutschen Wein hätte es auch gegeben - Liebfraumilch |-( !

Loch Linnhe bei schönem Wetter


kommt davon wenn man Blödsinn macht Nach einer sehr ruhigen Nacht gibt es mal ein Frühstück mit Wurst, Käse, getoastetes Knatschebrot und Tee; 80 Beutel für 69 Pence. Es ist Sonntag und das Wetter ist grossartig. Eine Wanderung ist genau das Richtige. Es gibt eine schöne Wanderung den Ben Nevis rauf. Es ist der höchste Berg Schottlands und Grossbritaniens. Die Schotten sind derzeit ganz wild darauf sogenannte Munros zu erklimmen. Munros sind Berge über 3000 Fuß - etwa 914m. Weil heute auch noch Vatertag ist, stehen am Wanderparkplatz vom Ben Nevis Visitor Centre bereits früh viele Wanderer. Das Höhenprofil der Wanderung auf den Ben Nevis gleicht einem Dreieck. 1100m hoch und 1100m runter - auf 11km. Der Weltrekord liegt bei 1 Stunde 25 Minuten. Hoch und runter! Einfach wahnsinnig. Wir lassen es ruhiger angehen und laufen im Tal vom River Nevis. Das ist wesentlich einfacher und bestimmt schöner. Die Wanderung verläuft die ganze Zeit am Tal des Nevis entlang, mal hoch darüber, mal direkt am Fluss. Die Wolken und die Sonne zeichnen immer neue Bilder auf die Berge. Man könnte jede Minute neue Bilder von dem selben Motiv machen. Bei einem kleinen Wasserfall überqueren wir den Nevis und treffen auf ein paar Schotten, die den Weg andersrum laufen. Wie immer kommt eine kleine Unterhaltung zustande. Kontaktarm sind die Schotten jedenfalls nicht. Kurz danach kommen wir an einem verlassenen Clan-Friedhof mit schönen, alten Bäumen vorbei. Endlich sehen wir auch ein paar Highlandrinder mit ihren typischen, breiten Hörnern. Am Ende der Wanderung gibt es noch Kaffee und Kuchen nahe des Youthhostels. So muss das sein im Urlaub. Da die grossen Supermärkte, trotz Vatertag, auch am Sonntag geöffnet sind, holen wir uns noch etwas zum essen.

kleiner Anstieg zum Ben Nevis Schöne Ausblicke
Gräser ohne Ende mein Lieblingsmotiv Elke auf der Pirsch
das geht ganz schnell in Onich am See

Castle Stalker Am nächsten Morgen ist es leider wieder wolkig. Also mal wieder ins Auto und nach Oban gefahren. Eigentlich wollten wir in Oban ein Häuschen, aber da gab es nichts schönes. Die Strecke ist schön zu fahren und wir kommen am Castle Stalker vorbei. In Oban scheint schon wieder die Sonne und wir trinken einen leckeren Latte Macchiato in einer Pralinenmanufaktur. Oban ist ein Fischereiort in dem es doch tatsächlich fangfrischen Fisch zu kaufen gibt. Weil das Wetter aber so schön ist machen wir eine Bootstour zu Seehunden und einer Fischzucht. Das hatte ich die ganze Zeit vor, aber es ergab sich nie solch eine Gelegenheit. Wir sind nur 4 Leute auf dem Kutter und haben anständig Platz zum fotografieren. Später kaufen wir uns einen frischen Krabbencocktail am Hafen. Boah ist der lecker. Na alla, es geht doch. Gut gelaunt kaufen wir nochmals einen Whisky. Ein letztes Mal soll ein richtig Teurer uns überzeugen. Im Whiskyhouse in Oban befragen wir einen Fachmann. Er rät uns zum 18 Jahre alten Auchentoshan, der einzige Whisky der 3 mal gebrannt wird. Wir sind sehr gespannt und bezahlen 9,99 Pfund für ein 50ml Fläschchen. Den probieren wir heute abend.

auch ne schöne Brücke in Oban am Hafen
Oban
Seehunde Seehunde Seehunde
Fischfütterung Austernfischer gemeine Diebe und Tiefflieger

Bowling Als wir zum Auto zurückgehen sehen wir ein paar Leute mit eiernden Holzkugeln auf extrem kurzgeschnittenem Green. Neugierig schauen wir zu und ein Spieler erklärt uns das Spiel. Man muss mit diesen eiernden Kugeln nahe an eine andere kleinere Kugel herankommen. Es entspricht also dem französischen Pétanque. Auf dem Nachhauseweg kaufen wir in einer Smokery bei Taynuilt am Loch Awe geräucherten Lachs, Forelle und Forellenpâté. Heute gibt es allerdings erstmal Rindfleisch mit Gemüse und Woknudeln. Danach probieren wir den Whisky. Er riecht gut und schmeckt auch nicht schlecht, aber für den Preis bekommt man schon besseren Stoff. Das Thema ist dann durch.

Morgens am Loch Linnhe

Neptunes Staircase Eigentlich wollen wir heute wandern und das Wetter sieht morgens gar nicht so schlecht aus. Wegen der Wettervorhersage planen wir um, was sich später als die richtige Entscheidung erweisen wird. Wir fahren die "Road to the Isles" Richtung Mallaig und beginnen am "Neptune's Staircase", wo gerade ein riesiges Schiff die neun Schleusen abwärts gebracht wird. Ich fotografiere mehrere Bilder hintereinander für eine Animation. Um die Kamera auf einem Poller auszurichten lege ich den Autoschlüssel drunter und vergesse ihn danach mitzunehmen. Minuten später bemerke ich es und der Schlüssel ist noch da - Schwein gehabt! Hier wird es schon ziemlich wolkig und kalt und wir machen uns auf Richtung Westen, das schlechte Wetter immer hinter uns her. Die Strecke gilt als eine der schönsten Schottlands und ist auch wirklich traumhaft. Es geht vorbei am Glenfinnan Monument, wo uns schon der Parkplatz zu teuer ist, und durch wunderbar einsame, grüne Seenlandschaft. Hier verläuft auch die Bahnstrecke auf der die Dampfbahn "The Jakobite" fährt. Den Zug sehen wir dann in Mallaig im Bahnhaf stehen. Dort fängt es dann auch langsam an zu regnen, so dass wir auf dem Rückweg die Silberstrände nur im Regen angucken können. Eine Mutter mit ihren 2 Kindern stört Regen am Strand allerdings wenig. Den Rest des Tages regnet es recht ausgiebig. In Fort William kaufen wir noch schnell eine Karotten-Ingwer-Suppe zum aufwärmen und dann fahren wir schnurstracks ins Haus. Heute werden wir die Sachen aus der Smokery vertilgen - hmmmm.

The Lord of the Glens beim Schleusen Drehbrücke
Auf dem Weg nach Mallaig Passing Place
Distel Gräser Farn
Glenfinnan Monument
Panorama an der Road to the Isles
Auf dem Weg nach Mallaig Auf dem Weg nach Mallaig
Isle of Skye
The Jakobite Am Silberstrand
Elke am Silberstrand

im Ben Nevis Tal Bei noch vielen Wolken, aber trocken, starten wir eine weitere Wanderung im Glen Nevis. Der Wanderparkplatz kostet doch tatsächlich 3 Pfund. Eine Frechheit, denn später laufen wir über einen nahegelegenen Parkplatz der nichts kostet. Anfangs ist der Weg sehr gut beschaffen wird dann aber immer schlechter zu laufen. Das bedeutet, wir versuchen über eine riesige Wiese zu kommen, die eher einem Sumpf gleicht. Das macht nicht so richtig Spaß, weswegen wir ein Stück zurückgehen und dann kurz das Sträßchen hochlaufen, wo ein weiterer Wanderweg beginnt. Das Tal des Nevis ist wunderschön grün, es gibt Wasserfälle, ausgewaschene Felsen und unendlich viele Farne und Gräser. Danach trinken wir noch einen Tee in Fort William und fahren zurück nach Onich. Unser Vermieter hatte uns bei der Ankunft den "Cowhill" hinter dem Haus empfohlen und dort laufen wir vor dem Abendessen kochen noch hinauf. Es begegnen uns nicht nur, wie der Name schon sagt, Kühe, sondern auch Highland-Rinder mit kräftigen Hörnern. Aber die tun ja angeblich nix. Hier oben hat man einen tollen 360-Grad-Blick auf Loch Linnhe und auf den Wiesen gibt es Gräser und Blumen zuhauf zum fotografieren. Aus einem Werbeblatt der Smokery haben wir ein Rezept für eine Fischtomatensuppe mit Reis. Das hört sich gut an und deshalb besorgen wir uns alles und machen das heute. Von Fort William aus rufe ich meine Mutter an und frage ob alles OK ist. Sie fliegt nämlich Morgen ganz alleine nach Namibia.

Elke braucht ein Stativ Miniwasserfall
On the Bridge over troubled water troubled water
Farn Farn Farn
360°-Panorama vom Cowhill
?? Gräser ??
Farn ?? Klee

Loch Leven Heute fahren wir nicht sehr weit zum Loch Leven. Das ist ein für schottische Verhältnisse kleiner See mit einer Seitenlänge von etwa 10 Meilen. Wir umrunden ihn zur Hälfte und sehen dabei schon Bilderbuchlandschaften. In Kinlochleven startet unsere Wanderung und wir steigen erstmal auf dem West-Highland-Way ein Stück den Berg hinauf. Hier sind einige Wanderer unterwegs und ein Mopedfahrer (!). Wir biegen dann aber vom Hauptweg ab und umrunden Kinlochleven mit herrlichen Ausblicken auf Loch Leven. Der Weg ist bis zu einem Moorsee verdächtig gut, als wir dann aber oben sind und den Abstieg suchen beginnt wieder das bekannte Spielchen: Wo kann man hier laufen ohne im Boden zu versinken? Aber es geht, schließlich kommen uns auf diesem nicht vorhandenen Weg auch noch zwei Motocrossfahrer entgegen. Wir sind so sprachlos, dass wir ihre höfliche Frage nach unserem Befinden gar nicht beantworten. Dann verlassen wir die Bergflanke und ein ziemlich mühseliger, langer Abstieg, steil, nass und steinig beginnt. Nach dieser schönen aber anspruchsvollen Tour haben wir uns einen Tee und leckeren Himbeercheesecake und Victoriasponge im Café in Glencoe verdient. Bei blauem Himmel mit weißen Wolken können wir dabei sogar im Garten sitzen und die Aussicht auf die Berge genießen. Natürlich in Fleecejacke wegen des kalten Windes, aber immerhin. Zurück fahren wir dann um die andere Hälfte von Loch Leven.

Motocrossfahrer auf dem West-Highland-Way welch eine Aussicht
Loch Leven
Loch Leven
?? ?? fleischfressende Pflanze
360°-Panorama des Loch Leven
Gräser Gräser ??
Highländer Cow on Cowhill
Auf dem Cow Hill Auf dem Cow Hill

nix als Blödsinn im Kopf Zum Ausklang unserer Woche in Onich lassen wir es heute etwas ruhiger angehen und machen nur eine kürzere, erholsame Wanderung im Wald von Glencoe. Eigentlich ist es eher ein längerer Spaziergang und dient nur als Alibi, damit wir danach nochmal in das Café von gestern gehen können, wo der Kuchen so lecker war. Weil das Licht toll ist können wir auch wieder mit unseren Objektiven spielen und Nahaufnahmen üben. Hoffentlich wird das nicht langweilig für euch. Wir umrunden nochmal Loch Leven und reservieren einen Tisch für den Abend im Seafood-Cafè direkt am See gelegen. Dabei zeigt uns einer der dort arbeitenden Männer was man alles unter Shellfish versteht. Dazu holt er riesige Krabben aus einem der Wasserbecken und erklärt uns auch gleich noch welche Eigenarten verschiedene Kulturen beim Essen an den Tag legen. Zum Beispiel beschreibt er sehr anschaulich, wie Franzosen das Tier regelrecht zerreißen. Am Abend ist das Restaurant, das fast eher den Charme einer Kantine hat, auch bis auf den letzten Platz besetzt. Wir teilen uns 9 Langostinos zur Vorspeise. Elke hat dann einen halben Lobster mit Kaviar von demselben. Ich entscheide mich für die Shellfishsuppe mit allerlei Getier darin. Es ist beides saulecker, anders kann man das nicht beschreiben.

Gräser ?? Gräser
Lobster Shellfishsoupe

Wetter wie im Herbst Bei dicken Wolken und Nebel verabschieden wir uns von unserem Cottage. Loch Linnhe ist kaum zu sehen. Wir fahren durch Rannoch Moor, es geht immer geradeaus durch ein weites Tal bis wir auf der Hochebene ankommen. Die Sicht ist zwar bescheiden, aber das düstere, wolkige Wetter ist absolut passend zum Hochmoor. Außerdem unterschreiten wir mal wieder die 10 Grad-Grenze. Wanderer, die wir starten sehen, sind dick eingemummelt. Als wir am Loch Lomond ankommen, sehen wir davon wegen tief hängender Wolken auch nicht viel. Also fahren wir über den Pass "Rest and be thankful"-heißt wirklich so und hat eine Pommesbude- nach Inveraray. Das ist ein Dörfchen mit Schloss, wo man sich an einem verregneten Samstag anscheinend trifft, Tee trinkt, angelt, ein Fußballspiel besucht und auf den See guckt. Wetter wie im Herbst Auf dem Rückweg sehen wir eine Kirche in der ein Restaurant untergebracht ist. Die Speisekarte sieht gut aus und wir nehmen uns vor hier mal zu essen. Wieder am Loch Lomond gucken wir uns Luss an, das mit seinen einheitlichen Steincottages und wunderschönen Gärten fast wie ein Museumsdorf wirkt. Unsere Unterkunft "The Inn at Inverbeg" liegt direkt an der Straße, die jetzt am Wochenende ganz gut frequentiert ist. Außerdem ist unten im Haus der "Avard Wining Pub 2007 + 2010" beheimatet. Sprich, eine Geräuschkulisse, die wir ja gar nicht mehr gewöhnt sind. Von unserem Zimmer haben wir Sicht auf den See und könnten auch Ben Lomond sehen, wenn das Wetter es zuließe. Abends essen wir mal wieder "Pub Grub", aber 5 Sterne Fish and Chips. Danach betrachten wir das Treiben im Pub von den Exklusivplätzen im Eingangsbereich mit einem Glas Wein oder Bier in der Hand. Man kann sehr gut die Schotten von den Touris unterscheiden. Touris: Fleecejacke und/oder Regenjacke, Mütze, Schal, Wanderschuhe. Schotten: kurze Hose oder Sommerkleid, Flip-Flops und auf keinen Fall Regenbekleidung. Ein Schotte setzt sich zu uns in den Eingangsbereich und erklärt uns lang und breit das besondere am Orkney-Beer. Viel mehr als 5% verstehen wir nicht, aber es macht Spass zuzuhören. Karte 5

Wolkenverhangenes Moor
Wolkenverhangenes Moor
Sauwetter Sauwetter
Loch Lomond unter Wolken
am Pass Rest and be thankful am Pass Rest and be thankful
Inveraray
Inveraray Inveraray
Restaurantkirche Luss
Luss The Inn at Inverbeg

alt Naja, es war schon deutlich lauter heute nacht, allerdings auch fast warm im Vergleich zu anderen Nächten. Dafür regnet es ziemlich und wird auch den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Der Blick aus dem Fenster am Morgen offenbart eine völlig andere Landschaft. Gestern hatten wir ja gehofft heute den Loch Lomond richtig angucken zu können. Heute ist er weg, sprich wir sehen eine einzige graue Masse aus Wolken, Wasser und Nebel. Deswegen fahren wir nach Ballah zum Sea-Life-Center und gucken uns für ein fettes Eintrittsgeld Otter, Haie, Rochen und Seepferdchen an. Eine nette Mitarbeiterin stellt uns "ihren" Tintenfisch vor und erzählt ein wenig von ihrer Arbeit. Ein anderer Mitarbeiter, mit schlecht verständlichem Englisch, lässt uns Seeanemonen (klebrig ansaugend!), Krabben, Rocheneier und Seesterne streicheln. Nach einem Gang durch die Shopping Mall mit Café trinken geht es zurück ins Inn wo wir den Rest des Tages lesend verbringen und dem Geräusch des Regens lauschen. Diesmal gehen wir abends in Tarbert in die entweihte Kirche zum "Abendmal". Sehr ungewöhnlich für uns, obwohl wir das hier schon oft gesehen haben, dass Kirchen sich andere Funktionen angeeignet haben. Es gibt Lammeintopf mit einem Toastbrotknödel und eine ganze Forelle in der Folie gegart. Um den Abend ausklingen zu lassen gönnt sich Elke einen Wein und ich gönne mir zuerst ein Ravenale und dann noch ein Red MacIrgendwas von der Orkneybrewerie.

In der Kirche In der Kirche
zurück      1      2      3      4      5      6      7      8      weiter