Zu den Elefanten

leicht dekadent Die Nacht war heiß und ruhelos. Morgens sind es noch 25°C trotz des Lüfters an der Decke und offenem Fenster. Vor dem Frühstück kaufen wir für Muttern noch eine Postkarte, der schönen Briefmarken wegen. Diesmal bekommen wir im selben Laden aber leider andere, nicht so schöne Briefmarken. Dann geht es los zum Elefantencamp. Wir müssen etwa 1,5Stunden warten, weil andere Gruppen vor uns dran sind. Die Zeit nutzen wir für fotografische Elefantenstudien und genießen die traumhafte Lage des Camps am Nam Khan. Dann sind wir dran und steigen über eine Plattform auf die am Rücken des Elefanten befestigte Sitzbank. Nun reiten wir runter zum Fluss. Dort wechselt der Mahout mit Elke den Platz. Leider ist unser Elefant etwas unwillig und Elke schaukelt ganz schön herum. Der Mahout hat Mühe den Elefanten in der Spur zu halten. Tja, wie fotografier ich den den jetzt am besten? So richtig spaßig ist das nicht, nur das Tröten der Elefanten ist toll. Der Dickhäuter ist 35 Jahre alt und damit um einiges älter als sein Mahout. Er sollte aus der Sturm- und Drangzeit eigentlich raus sein. Dann wechsle ich mit Elke den Platz. Das ist leichter gesagt als getan bei dem Gewackel. Auch mich mag er scheinbar nicht besonders. Auf einer kleinen Insel im Fluss steigt der Mahout ab und fotografiert uns. Danach übernimmt er wieder den Elefanten und wir schaukeln auf der Bank entspannt zum Camp zurück. So ein Elefant braucht permanent etwas zu futtern. Unterwegs hat er schon an einer "Raststätte" einen Palmbaumstamm erhalten, so als Snack zwischendurch. Wir kaufen für ihn für 5000Kip eine Bananenstaude mit etwa 20 Bananen. Elke fasst sich ein Herz und eine Banane und will todesmutig den Elefanten füttern. Damit ich beide Hände zum fotografieren frei habe lege ich den Rest der Bananen neben mich. Nach dem Fotoshooting will ich jetzt auch mal Bananen verfüttern. Ich dreh mich um und die Bananen sind weg. Ein nebenstehender Elefant hat mich noch dreckig angegrinst um sich dann wieder weniger schmackhaften Blättern hinzugeben. Dieser gemeine Bananendieb. Mit einem Haps hat der in wenigen Sekunden den ganzen Rest verputzt. Die asiatischen Elefanten wiegen so um die 2,5t und sind wesentlich kleiner als die Afrikanischen.

Elke traut sich was Elke ist Mahout

Erst Elke... dann ich und so sieht es von hinten aus

so sehen Bananendiebe aus da bleiben für unseren nur die Palmblätter übrig

Elefantenstudien Elefantenstudien

Elefantenstudien

Ein Pool der Tad Se Wasserfälle

Zwei Deutsche dürfen mit den kleinen Elefanten baden Nach einem Mittagessen im Camp fahren wir mit dem Longtailboot zu den Tad Se Wasserfällen zum schwimmen. Baden ist bei den Temperaturen echt super. Während wir nach dem Baden etwas fotografieren werden zwei junge Elefanten zum waschen gebracht. Zwei Deutsche dürfen auf ihnen reiten während die Elefanten ihren Spass im Wasserbecken suchen. Es scheint recht anstrengend, aber, wie sie uns erzählen, doch schön zu sein. Wir fahren mit dem Boot zum Camp zurück und steigen in den Bus zum Zen-Hotel. Boah, welch ein Luxus in einem 50qm-Holzbungalow. Wir haben eine riesige Terrasse und eine Außendusche mit Blick auf eine traumhafte Landschaft am Nam Khan. Allerdings fängt es kurz nach unserer Ankunft an zu regnen. Es ist ein heftiges Gewitter. Morgen soll es sehr früh zum Elefantenwaschen im Fluss gehen und danach mit dem Kajak nach Luang Prabang. Ob das was wird?

Auf der riesigen Terrasse Das Schlafzimmer

Traumhafte Landschaft, aber es regnet

Im offenen Restaurant mit Temperierschrank für die Weine essen wir nur zu zweit zu Abend. Die anderen haben wahrscheinlich noch ein Glas Spreegurken im Koffer und sonst gibt es keine Gäste. Die Köchin kommt wegen des Regens etwas später. Wir gönnen uns eine Flasche Carmenere für 140000Kip, zum Essen Lap und ein Curry für je 70000. Es regnet immer noch sehr heftig und Elke befürchtet, dass unser Häuschen am Steilhang wegrutscht. Als wir nach dem Essen im Häuschen ankommen läuft kein Leitungswasser mehr. Bei den Anderen auch nicht. Also laufe ich wieder durch den Regen zum Restaurant und frage nach. Dort gibt es noch Wasser, aber der Ober gibt mir flugs fünf 500ml Flaschen Wasser mit, zum Zähneputzen. Das fehlende Wasser ist auf einen Wasserrohrbruch unter unserem Haus zurückzuführen. Ein Wasserspeicher ist dann nach und nach leergelaufen. Wie wir später erfahren kommt die Köchin nicht mehr nach Hause. Auch die Bedienung kommt nicht nach Luang Prabang zum Englischstudium. Die Strasse ist derzeit nicht befahrbar. Schon auf der Herfahrt haben wir große Löcher in der nicht geteerten Piste gesehen.

Die viele Feuchtigkeit hat auch sein Gutes, eine üppige Vegetation Es regnet die ganze Nacht und Elke kann deswegen nicht schlafen. Gut, viel geschlafen hab ich, glaub ich, auch nicht. Um 7 machen wir uns fertig. Wasser geht noch nicht, also gibt es eine Katzenwäsche. Vor dem Frühstück werden wir abgeholt zum Elefantenwaschen. Elke verzichtet aufs Elefantenwaschen, weil sie nach der Erfahrung mit dem stürmischen Elefanten von gestern Angst hat runterzufallen. Ohne Brille wäre dann auch blöd. Im Camp fahre ich mit den beiden Anderen auf die andere Flußseite, wo die Elefanten im Wald nächtigen. Ich klettere auf Tea's Elefanten und dann geht's mit einer Wurzelbürste bewaffnet ins Wasser zum abschrubben. Ich schrubbe am Kopf herum und spritze reichlich mit Wasser, wechsle auf den Rücken. Der Elefant setzt sich in den Fluss damit ich auch genug Wasser für den Rücken habe. Er ist sehr ruhig, da hätte auch Elke mitmachen können. Eine Bananenblüte Nach 15 Minuten wechselt O. auf meinen Elefanten und schrubbt seinerseits. Blöderweise dürfen O. und K. dann mit dem Mahout auf den Elefanten auf die andere Flußseite zurück. Dann geht es mit dem Boot zum Zen-Hotel zurück. Wasser läuft immer noch nicht. Nach dem opulenten Frühstück geht es wieder per Boot zur Kajakvermietung am Elefantencamp. Wir fahren den Fluß runter Richtung Luang Prabang. Alles sehr, sehr ruhig bis auf die letzten 10 Minuten. Jetzt kommt eine grössere Stromschnelle. Wir werden anständig nass, aber es passiert nichts. Eigentlich wäre jetzt ein Essen in Luang Prabang angesagt, aber mit nassen Klamotten ist das wirklich keine gute Idee. Intervallaufnahme Also verzichten wir und fahren zum Zen zurück. Das Wasser soll wieder laufen. Macht es aber nicht, also wieder keine Dusche obwohl es so langsam Zeit würde. Die Toilette füllen wir mit Poolwasser und einer Giesskanne. Den Nachmittag haben wir frei und wollen etwas spazieren gehen. Alleine! Wir haben das Zen kaum verlassen fängt es an zu regnen. Es schüttet. Etwas Gutes hat der heftige Regen aber. Da wir eine Aussendusche haben wagen wir es. Entweder es gibt jetzt Wasser oder wir nutzen den Regen. Es läuft! Wir faulenzen ein wenig, lesen endlich mal was und ich spiele an meiner neuen Kamera herum. Beim Abendessen, das lassen wir uns durch den Regen nicht vermiesen, gönne ich mir einen Pastis, den ich auf einer Anrichte gesehen hatte. Wenn ich gewusst hätte was ich damit auslöse. Es sind zwei Telefonanrufe nötig. Der erste um die Flasche zu finden und der Zweite um noch die richtige Dosierung und Präsentation zu erfragen. Uiuiui. Als kleine Entschädigung für das fehlende Wasser bekommen wir 6 leckere Frühlingsrollen. Weil die anderen beiden nicht zum Abendessen kommen (immer noch Gurken!?), kriegen die natürlich keine, was sie später, als wir es erwähnen, ärgert. Ätsch! Ich nehme Lap, aber diesmal mit Fisch und Elke probiert frittiertes Gemüse. Dazu gibt es einen chilenischen Merlot. Natürlich wohltemperiert.

Schön isses schon - wenns nicht gerade regnet

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