Auf dem Weg nach Tinerhir
Nach einem Frühstück, bei dem sich viele zurückhalten, fahren wir mit dem Jeep nach Erfoud zurück. Dort nimmt uns Ali in Empfang und es geht direkt weiter nach Tinerhir.
Auf dem Weg dorthin halten wir an einer Oase und laufen 3 Stunden hindurch. Leider hat Abdul die Länge falsch eingeschätzt und einige von uns haben kein Wasser dabei. Auch unsere 2 Liter sind schnell weg. In einem Cafe am Ende der Oase bestellen wir alle Cola, die der Besitzer aber erst irgendwo besorgen muss. Eine schnell verfügbare Flasche Wasser ist in null komma nix weggeputzt. Ausserdem können wir endlich auf die Toilette, was schon langsam knapp wurde.
Die Nacht war herrlich ruhig, weil der Generator um 11 abgestellt wurde. Leider geht es den meisten beim Frühstück noch nicht besser. Eigentlich steht heute eine 5-Stunden-Wanderung an. Nachdem wir aber gestern schon 3 Stunden gelaufen sind, meint Abdul, dass heute 2 Stunden reichen. Erstens sind es dann in Summe auch 5 Stunden und zweitens könne man im Dadestal gar nicht 5 Stunden laufen. Wir sind einverstanden, da wir so lange ohne Toilette vielleicht nicht durchhalten. Nach etwa 2 Stunden wagen wir zu fragen wie weit es noch sei. Abdul zeigt auf 2 Antennen am Horizont. Das würde locker nochmals 2-3 Stunden dauern. Er behauptet nun, die Wanderung noch nie gemacht zu haben und wisse daher die Zeit nicht einzuschätzen. Wir sind richtig sauer. Unser Führer muss nun einen Weg über den Fluss suchen oder wir müssen durch das Wasser waten. Irgendwie findet er einen Weg. Ausserdem hätte man locker 5 Stunden im Dadestal wandern können.
Die Landschaft im Dadestal ist wirklich umwerfend. Wären die Umstände etwas besser hätte ich nichts gegen einen ganzen Tag wandern.
Unser Weg führt an Kasbahs vorbei, die auch noch bewohnt werden. Es stehen Dromedare und Esel als Lasttiere davor. Überall in der Oase sieht man Menschen, die auf ihren Feldern arbeiten. Dabei ist alles Handarbeit, jedes Werkzeug muss mühsam hingeschleppt werden. Aber es wächst hier alles was man sich vorstellen kann. Natürlich sind es viele Oliven, Citrusfrüchte und jede Menge Gemüse. Es ist einfach unglaublich.
Danach fährt uns Ali auf einen Pass mit atemberaubender Aussicht. Dort können wir den Ausblick auf der Terrasse eines Cafes bei einer Cola geniessen. In diesem Urlaub werden alle zu Cola-Trinkern. Heute ist das Licht wunderbar und es entstehen einige schöne Bilder. Wir sind früh genug im Gästehaus in der Todraschlucht zurück um noch bei einigermassen brauchbarem Licht ein paar Fotos zu schiessen.