Über den Atlas nach Marrakesch
Von Tinerhir aus fahren wir heute morgen Richtung Marrakesch. Auf einer guten Landstrasse, die von Ost nach West führt, haben wir immer den Blick auf den Hohen Atlas. Die Landschaft ist wirklich umwerfend. Unterwegs sehen wir viele kleine Kasbahs, aber unser erstes Ziel ist das Ksar Ait Benhaddou. Die Sippe Ait Benhaddou kontrollierte den Handel auf der alten Karawanenstrasse zwischen Timbuktu und Marrakesch. Die ältesten Teile sollen über 400 Jahre alt sein und stehen seit 1987 auf der UNESCO-Welterbeliste. Ait Benhaddou besteht aus 6 Kasbahs, die alle aus Stampflehm gebaut sind. Dabei werden in eine Verschalung Lehm, Steine und Stroh eingebracht und dann so weit als möglich verdichtet. Leider ist diese Art zu bauen sehr witterungsempfindlich. Bei starken Regenfällen stürzen schon mal ganze Mauerteile ein. Um Ait Benhaddou zu besichtigen müssen wir erst über den Fluss. Das geht entweder zu Fuss oder aber auf einem Esel bzw. Maultier. Elke und ich nehmen ein Maultier, weil wir das hier noch nicht geritten sind. Und zwar nehmen wir wirklich ein Maultier, der Besitzer kommt noch hinzu. Es sitzen also drei Leute auf dem armen Muli. Ausserdem kostet es unglaubliche 5 DH pro "Überfahrt". Das leisten wir uns mal.
Bei dem Ksar Ait Benhaddou tauschen wir Alis Bus gegen 3 Jeeps ein. Wir fahren über eine Passstrasse über den Hohen Atlas. Ali muss über die geteerte Strasse aussenrum fahren; das schafft sein Bus nicht. Es ist einfach grandios. Die Landschaft ist tausendmal schöner als die Städte. Leider halten wir auch hier wie immer viel zu selten zum fotografieren. Die Landschaft wäre es allemal Wert sie zu Fuss zu erobern. Unterwegs sehen wir zwei Fahrradfahrer. Einerseits sind sie verrückt, weil es bis auf 2260m hoch geht und die Strasse zum grossen Teil nur geschottert ist, andererseits sind sie zu beneiden. Ali wartet auf einem Parkplatz vor dem Tizi n'Tichkapass auf uns und bringt uns in die vierte Königsstadt nach Marrakesch.